Sven Noppes – Viermal wurde die Endrunde wegen Corona verlegt aber nun war es endlich soweit. Der erste Mannschaftskampf am Brett seit dem Meisterschaftsturnier der Schachbundesliga im September 2020 in Karlsruhe. Damals wurde man erstmals Dritter. Im Jahr 2021 dann der große Knaller mit dem Gewinn des online ausgetragenen Europkapokals der Vereine und heute der zweite große Sieg in diesem Jahr mit einem 2,5:1,5 Finalerfolg gegen die OSG Baden-Baden. Beide Teams werden von der GRENKE AG in Baden-Baden gesponsert.
Austragungsort der Endrunde war Weyhe bei Bremen. Dort trafen sich neben Baden-Baden und Deizisau noch die SG Leipzig und der Ausrichter SK Kirchweyhe. Die Matches wurden erst am Samstag 30 Minuten vor Spielbeginn ausgelost. Der Deutsche Mannschaftsmeister OSG Baden-Baden hatte mit der SG Leipzig den vermeintlich schwächsten Verein zugelost bekommen.
Die Männer vom Neckar hatten gegen den ehrgeizigen Gastgeber anzutreten. Bei der Abgabe der Aufstellungen zeigte sich, dass die Reisebeschränkungen und internationalen Terminüberschneidungen dazu führten, dass nicht Baden-Baden sondern Deizisau nach Weltranglistenzahlen leicht favorisiert am Wochenende war.
Aber auch Kirchweyhe trat mit vier starken Großmeistern an. Baden-Baden hatte mit dem Drittligisten aus Leipzig keine Probleme. Ein glattes 4:0. Bei Kirchweyhe gegen Deizisau war der Wettkampf lange ausgeglichen. Erst in der vierten Stunde gelang es dem deutschen Nationalspieler Alexander Donchenko (Foto) am Spitzenbrett einen vollen Punkt einzufahren.
Ein Sieg dort zählt praktisch fast doppelt, da nach Berliner Wertung bei einem 2:2 die vorderen Bretter höher gewertet werden. Am Ende kamen wier niergends in Verlustgefahr und man landete dreimal im sicheren Remishafen. Finale!
Heute ging es schon um 10 Uhr weiter. Beide Teams veränderten ihre Aufstellungen und die Reihenfolge im Vergleich zum Vortag nicht. Es war ein sehr enges und spannendes Finalmatch. Zuerst sah es am vierten Brett von Zdenko Kozul so aus als müsste er sich Roland Schmaltz geschlagen geben. Aber mit zäher Verteidigung erkämpfte sich Kozul noch das Remis.
Auch am Brett von Jungstar Vincent Keymer sah es gegen Jan Gustafsson lange nicht gut aus. Ausgerechnet das Brett wo wir vor Beginn der Partie die höchsten Risiken sahen brachte dann aber die Führung. Spitzenspieler Alexander Donchenko gelang der zweite volle Punkt an diesem Wochenende. Er besiegte den ehemaligen FIDE-Weltmeister Rustam Kasimdzhanov, der in den Tagen davon noch großartig in der französischen Mannschaftsmeisterschaft aufgespielt hatte.
Ein echter Big Point von Alexander. Der doppelte Punktgewinn am Wochenende bringt Alexander in der Live-Weltrangliste um 15 Plätze nach oben. Er steht damit auf Platz 78. Weiter so. Jetzt musste Baden-Baden beide ausstehenden Partien gewinnen um den Pokal zu verteidigen. Doch Dmitrij Kollars gegen Philipp Schlosser sowie auch Vincent Keymer erkämpften sich jeweils das Unentschieden. So blieben wir am Wochenende ohne Verlustpartie. Auch heute also 2,5:1,5! Nach 2016 der zweite Pokalerfolg für die SF Deizisau.
Quelle: SF Deizisau
Finale: SF Deizisau – OSG Baden-Baden 2½-1½
Brett 1: Donchenko – Kasimdzhanov 1:0
Brett 2: Keymer – Gustafsson ½:½
Brett 3: Kollars – Schlosser ½:½
Brett 4: Kozul – Schmaltz ½:½
Spiel um Platz 3: SK Kirchweyhe – SG Leipzig 3-1
Brett 1: Stevic – Natsidis ½:½
Brett 2: Brkic – Richter ½:½
Brett 3: Jovanovic – Nguyen 1:0
Brett 4: Kovacevic – Roesemann 1:0
More Stories
Presse
Team-Europameisterschaft in Budva Runde 4
Team-EM 2023 in Montenegro
Team-Europameisterschaft Runde 1
European Team Chess Championship 2023 officially opened in Budva, Montenegro
Team-EM ab 11. November: Deutschland mit Medaillenchancen