Zuletzt war die Wanderausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung“ über jüdische Sportler bis 1933 und danach im November Bochum zu sehen. Jetzt, nach mehr als einem halben Jahr, ist sie wieder da. Bis zum 27. Juli finden Emanuel Lasker (1868-1941) und 16 weitere jüdische Sportler aus Deutschland auf dem Überwasserkirchplatz in Münster eine vorübergehende Heimat.
Als überlebensgroße Silhouetten erinnern die Sportler an die Biografien von Nationalspielern, Welt- und Europameistern, Olympiasieger und Rekordhaltern, an deren Verdienste für den Sport – und an die Zeit, in der sie Opfer des braunen Rassenwahns wurden.
Emanuel Lasker würde heute wahrscheinlich amüsiert zur Kenntnis nehmen, dass er Teil einer Sportler-Ausstellung und seit 2008 sogar Mitglied der Ruhmeshalle des deutschen Sports ist. Ein Multitalent war Lasker zweifellos, aber von Leibesübungen hielt er sich zeitlebens fern.
Wie viele Juden hatte Lasker während des Ersten Weltkriegs einen erheblichen Teil seines Vermögens in Kriegsanleigen investiert – und verloren. Finazielle Erleichterung verschaffte ihm der WM-Kampf gegen José Raúl Capablanca 1921, der ihn nach 27 Jahren als Weltmeister, ein Rekord für die Ewigkeit, seinen Titel kostete.
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