11 gegen 11, zwei Mal 45 Minuten. Zwei Tore, zwei Strafräume, eine Mittellinie. Abseits, Freistoß, Eckball, Einwurf. Es ist dasselbe Spiel. Trotzdem heißt „Fußball“ anders, wenn Frauen spielen. Dann wird es „Frauenfußball“ genannt.
Sinn ergibt das nicht, im Gegenteil, der Begriff suggeriert, dass Frauen ein anderes Spiel spielen. Jetzt hat sich mit Sandra Schwedler erstmals eine prominente Frau aus dem Fußballgeschäft über diese Ungleichbehandlung beklagt.
So weit sind wir beim Schach noch nicht. Wir haben ein Referat für Frauenschach, eine Kommission für Frauenschach, neulich gab es sogar eine öffentliche Debatte zur Frage „Wie berichten wir über Frauenschach?“.
Tja. Vielleicht sollten wir damit anfangen, das Spiel „Schach“ zu nennen? So heißt es nämlich, unabhängig davon, ob Frauen oder Männer am Brett sitzen: 16 gegen 16, 64 Felder, 8 Linien, 8 Reihen. Es ist dasselbe Spiel.
Ein Ergebnis der Debatte war, dass gleichberechtigte Berichterstattung die sportlichen Leistungen von Spielerinnen abbilden soll, nicht deren Frausein.
Ja, einerseits. Aber würde fortan ausschließlich nach Eloleistung berichtet, Schach spielende Frauen würden aus der Berichterstattung weitgehend verschwinden, die allein durchs Frausein definierte Disziplin „Frauenschach“ erst recht, Gewinnerinnen von Frauenpreisen, -pokalen und -titeln sowieso.
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