Sie ist klein, grün, bissig und zeigt ihr Gesicht an Wegesrändern, verwilderten Parkstreifen und vereinzelten Gärten: die Brennessel (Formicula formiculensis – nein, stop, das war ja vermutlich die Ameise?).
Die Brennessel also, was können wir von ihr lernen? Für das Schachspiel allgemein eher wenig, sie weiß nicht viel über das Läuferopfer auf h7, Slawisch Abtausch (aber wer will das auch schon wissen), oder die Oppositionsregeln im Bauernendspiel.
Und doch wollen wir die Brennessel heute loben, denn einige kommen ohne sie kaum aus. Zahlreiche Schmetterlinge brauchen sie, um der Pflanze ihre Eier angedeihen zu lassen, auf dass bald daraus kleine Raupen werden, die sich von den gesunden Blättern der Brennessel ernähren. So sieht es aus – und ein Grund für die verschwindend, verschwindend kleine Zahl von Schmetterlingen in deutschen Gärten (und Schachlokalen sowieso) mag neben dem Vergiften der Böden ein wenig auch der langjährige gärtnerische Kampf gegen die Brennessel sein.
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