* 16.07.1930; † (14).06.2021
Gestern erhielten wir die traurige Nachricht vom Tod des ersten deutschen Fernschach-Weltmeisters Horst Rittner. Er verstarb in der Nacht zu Montag, dem 14. Juni in Berlin im Alter von fast 91 Jahren. Der Deutsche Schachbund bedauert diesen Verlust zutiefst und spricht seiner Familie sein aufrichtiges Mitgefühl aus.
Rittner, der auch am Brett ein starker Schachspieler und mehrfacher DDR-Mannschaftsmeister war, spielte sich schnell in die Weltspitze im Fernschach. 1956 wurde er gesamtdeutscher Fernschach-Meister, 1961 wurde er Fernschach-Großmeister und 1966 gewann er das starkbesetzte Ragosin-Gedenkturnier. Der Höhepunkt seiner Fernschachkarriere war aber der Weltmeistertitel im September 1971 nach über drei Jahren Spielzeit.
Dem internationalen Fernschachverband ICCF gehörte Rittner von 1956 bis 1991 als Vizepräsident und Vorsitzender der Qualifikationskommission an. Für seine Verdienste verlieh ihm die ICCF 1979 die Ehrenmitgliedschaft. Im Mai 2002 wurde er vom Deutschen Schachbund zum 125-jährigen Jubiläum des Bundes mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet.
Schachjournalist statt Bankkaufmann
Trotz einer Ausbildung zum Bankkaufmann machte Horst Rittner sein Hobby zum Beruf. 1954 war er hauptamtlicher Generalsekretär des Deutschen Schachverbandes der DDR, einige Jahre später wurde er Trainer beim TSC Berlin. Von 1965 bis 1991 war er Chefredakteur der Zeitschrift SCHACH, die danach von GM Raj Tischbierek weitergeführt wurde. Im DDR-Fernsehen war Rittner Moderator der spätabendlichen Schachsendungen und damit das Pendant zu Dr. Helmut Pfleger im Fernsehprogramm der Bundesrepublik.
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