Schon einige Schachgroßmeister hatten psychische Störungen. Ich will herausfinden wieso.
Als ich am Sonntag um vier Uhr in der Früh aufstehe, mir einen Energydrink öffne und mich vor den Laptop setze, nehme ich mir vor, nicht zu ruhen, bis ich nicht mehr kann. Ich logge mich auf lichess.org ein, meiner liebsten Schachwebsite, und werde in den kommenden 25 Stunden und 11 Minuten nichts anderes tun, als Schach zu spielen. Ich will so lange Schach spielen, bis ich zusammenbreche und das hat einen ernsten Hintergrund: Zwischen diesen 64 Feldern haben sich schon viele große Spieler verloren. Ich möchte herausfinden, woran das liegt.
Paul Morphy etwa war einer der besten Spieler seiner Zeit. Im 19. Jahrhundert trieb er seine Gegner mit stürmischem Temposchach in die Ecke, bis er sich in seiner eigenen Paranoia verlor. Schon mit 21 beendete er seine Karriere. Wilhelm Steinitz, der erste Schachweltmeister, begann zu halluzinieren, glaubte bald, er besäße telepathische Fähigkeiten und meinte, er könne in seinem Kopf gegen Gott spielen. Der legendäre Carlos Torre Repetto galt schon als äußerst eigensinnig bevor er auf dem Höhepunkt seiner Karriere einen Nervenzusammenbruch hatte, sich in einem Bus auf der Fifth Avenue auszog und in eine Klinik kam.
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