Nach dem WM-Kampf des Jahre 1935 urteilte Dr. Savielly Tartakower über den neuen Champion: „Caissas Königszepter wurde einem neuen Meister verliehen. Wir alle kennen seinen Namen, Dr. Euwe, doch sein wahrer Name lautet, Logiker des Schachs. Nach dem Schachphilosophen Steinitz, dem Meister der Dynamik Lasker, dem Schachvirtuosen Capablanca und dem Schachromantiker Aljechin erleben wir nun mit Euwe die Rückkehr der Schachkunst zu ihren Ursprüngen – zur Quelle göttlicher Logik.“
Die 26. Partie war die vorentscheidende beim WM-Kampf des Jahres 1935. Historiker und Schachexperten sind sich heute in der Beurteilung der Partie einig. Euwe spielt mutig und einfallsreich, diese Partie enthält Nuancen, die es zu studieren lohnt. Der weiße Königsspringer zog allein 19-mal, in der Partie, was den Niederländer zu folgendem Zitat veranlasste: „Das weiße Rösslein hat seinen Sack Hafer ehrlich verdient.“
Dass es zu diesem zeitweilig nicht alltäglichem Materialverhältnis kam, war in erster Linie Aljechins Verdienst, der stets seine Chancen, ähnlich wie beim WM-Kampf ein Jahr zuvor, in schwierigen, nahezu unkalkulierbaren Stellungen suchte und einer einseitigen Partieanlage, verbunden mit einer langwierigen Verteidigung, stets aus dem Weg ging.
Ich wünsche viel Spaß beim Studium der Partie.
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