Ein „Herzensthema“ bringt der neue DSJ-Vorsitzende Niklas Rickmann mit: digitale Mitgliedschaft, digitaler Schachverein. Nach einem ersten Besuch in der DSJ-Geschäftsstelle und einem Treffen mit Funktionären des in der benachbarten Geschäftsstelle tätigen Schachverbands erlebt Rickmann jetzt, was mit Themen passiert, die der Schachverwaltung zu modern erscheinen, die von den falschen Leuten kommen oder die anderweitig nicht geheuer sind: Sie landen ganz unten auf der Agenda, werden zum Zerreden in Gremien gegeben und ansonsten ausgesessen. Eventuell entsteht noch ein Konzeptpapier daraus, das dann in einer Schublade sein Dasein fristet.
Rickmann wird es selbst machen müssen. „Notfalls auch gegen den Willen des DSB“ wolle er eine eigenständige Mitgliederverwaltung einführen, entnehmen wir dem Bericht zur DSJ-Versammlung, bei der Rickmann gewählt wurde. Dort hat er freilich ebenfalls angekündigt, Brückenbauer zum DSB sein zu wollen.
Oben steht der Bundesnichtbefasser
Wir sind gespannt, wie er das eine mit dem anderen verbindet. Aus der Meldung auf der DSB-Seite und ihrem zwei Tage später erschienenen Pendant auf der DSJ-Seite lässt sich zu Rickmanns Herzensthemen jedenfalls schon die Aussitzabsicht der Schachfreunde Fenner und Krause herauslesen.
„Nachgelagerte Gespräche“ in Gremien seien erforderlich, heißt es im Beamtendeutsch, wenn etwas möglichst klein- und totgeredet werden soll. Genau so steht es zur digitalen Mitgliedschaft jetzt bei DSB wie DSJ ganz unten auf der gemeinsamen Agenda. Bezeichnend: Ganz oben auf dieser Agenda steht der Bundesnichtbefasser.
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