November 24, 2024

Mitropa-Cup Runde 7: Bittere Niederlagen

Eine Hand hatten unsere Frauen bereits am Siegerpokal des Mitropa-Cups, doch dann kam alles anders. Die Ereignisse überschlugen sich und statt eines knappen, wenngleich hochverdienten 2,5:1,5-Sieges mussten sich die Deutschen schlussendlich mit einer selbig knappen Niederlage abfinden.

Eigentlich lief es bei den Frauen wie am Schnürchen. Im Spitzenduell spielten die deutschen Frauen (10:2) gegen die führenden Italienerinnen (11:1). Ein Sieg hätte gereicht, um alles in der eigenen Hand zu behalten. Schon früh zeichnete sich ab, dass gegen die favorisierten Italienerinnen etwas drin sein könnte. Melanie Lubbe errang am vierten Brett blitzschnell aus der Eröffnung eine wunderbare Stellung. Erst ein, später zwei Mehrbauern – da war sich Klaus Bischoff sicher, dass Melanie diesen Vorteil nicht mehr aus der Hand geben würde. Auch bei Annmarie Mütsch (vor der Runde bei 4,5/5 stehend!) lief es nach Plan. Hier stand neben einem Mehrbauer ein massives Übergewicht im Zentrum auf der Habenseite, sodass die Zuschauer zuversichtlich waren: Das könnte der zweite volle Punkt werden. Zwar stand Hanna Marie Klek ausgangs der Eröffnung ein wenig unter Druck, aber da bei Jana Schneider am Spitzenbrett alles unter Kontrolle war, schien der Mannschaftssieg zum Greifen nahe. Freilich – es kam alles anders!

Melanie gewann und brachte die Mannschaft zwar souverän in Führung, doch verhaspelte sich Annmarie bei der Vorteilsverwertung. Ein verpasstes, starkes, quasi entscheidendes Qualitätsopfer später sah die Stellung unserer Punktegarantin schon nicht mehr gut aus und mit aufziehender Zeitnot brachen kurz vor der Zeitkontrolle dann alle Dämme und die Stellung in sich zusammen. „Unglücklich gelaufen“ wäre hier noch sanft formuliert.

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Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch die Italienerinnen lief dann auch nicht mehr viel zusammen. Jana musste ein Doppelturmendspiel mit Minusbauern halten, was ihr gelang. Doch auch bei Hanna Marie sollte der Wurm drin sein. Konnte Jana ihr Doppelturmendspiel mit Minusbauer halten, so gelang dies Hanna Marie am zweiten Brett nicht. In Summe machte das eine unglückliche 1,5:2,5-Niederlage, die Deutschland auf Platz drei zurückwirft. Gleichwohl hat man einen Punkt Vorsprung auf die starken Französinnen, die morgen selbst gegen Italien ranmüssen. Drücken wir also die Daumen, dass es am Ende mindestens für Bronze reichen wird!

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Offenes Turnier

Bei den Männern lief ähnlich wenig zusammen wie bei den Frauen. Für Spielertrainer Michael Prusikin wurde Glücksbringer Daniel Fridman eingewechselt. Das hatte schon Runden zuvor wunderbar funktioniert und in einen 3:1-Sieg gemündet. Doch dieses Mal setzte es gegen die italienischen Männer eine 1:3 Niederlage, die ähnlich wie bei den Frauen vermeidbar gewesen wäre. Unglücksrabe war dabei sicherlich Ruben Gideon Köllner am dritten Brett. Hatte er zuvor noch seinen starken Gegner IM Sonis (2491) nach allen Regeln der Kunst überspielt, so übersah er in aufkommender Zeitnot erst die gewinnbringende Kombination und lief dann selbst auch noch in einen überraschenden taktischen Konter des Gegners hinein. Dass Alexander Krastev an vier und Daniel Fridman an eins ihre Partien Remis halten, half dann auch nichts mehr. Denn durch die Niederlage von Ashot Parvanyan am zweiten Brett steht am Ende des Tages eine 1:3-Niederlage in der Kreuztabelle. Dennoch: Weiterhin steht der Deutschland-Vierer der Herren bei einem sagenhaften fünften Platz, wobei noch die Duelle gegen die starken Tschechen und Franzosen auf der Agenda stehen.

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