Im Alter von 15 Jahren wurde Nona Gaprindashvili, eine Schülerin des Tifliser Trainers Vakhtang Karseladze, mit 15,5 von 16 Punkten georgische Meisterin. Sechs Jahre später, nachdem sie Elisaveta Bykova im Weltmeisterschaftskampf mit 9:2 besiegt hatte, wurde Nona die stärkste Spielerin der Welt und die fünfte Schachweltmeisterin in der Geschichte des Schachs. Gaprindashvili trug diesen Ehrentitel 16 (!) Jahre lang und verlor 1978 nur gegen Maia Chiburdanidze (6,5-8,5) und damit die Schachkrone an sie.
Gaprindashvili hat viel dazu beigetragen, das Frauenschach zu popularisieren und sein Prestige zu erhöhen. Ihre enormen Erfolge haben sie gezwungen, die nachlässige Haltung gegenüber dem Schachspiel von Vertretern des „schwachen Geschlechts“ aufzugeben. Nona war nicht nur die erste internationale Großmeisterin unter den Frauen. Sie war die erste Frau, der 1978 der Titel eines Internationalen Großmeisters unter den Männern verliehen wurde. Wenn wir zu dem oben Erwähnten hinzufügen, dass es Gaprindaschwili war, die die erste Gewinnerin des Schachpreises „Oscar“ unter den Frauen wurde, wird klar, was Nona Terentjewnas Verdienste in der Schachwelt sind.
Als fünffache UdSSR-Meisterin hatte sie in der UdSSR-Nationalmannschaft 10 Mal bei den Weltschacholympiaden gewonnen und viele große Frauenturniere in Beverwijk, Belgrad, Barcelona, Kiew, Wijk aan Zee und anderen gewonnen. Nona trat erfolgreich in Männerwettbewerben auf. Zu ihren besten Ergebnissen zählen Siege bei den U.S. Open in Lon Pine, bei Turnieren in Reggio Emilia und Wijk aan Zee, Preise in Hastings und Luanda, etc.
Als herausragende Schachspielerin verteidigte sie ihren Weltmeistertitel viermal, wobei sie drei Partien gegen Alla Kushnir und eine gegen Nana Alexandria gewann. Nach dem Verlust des Titels setzte Gaprindashvili ihre erfolgreichen Auftritte in verschiedenen Wettbewerben fort und demonstrierte dabei ihren offensiven Stil und die Tiefe der strategischen und taktischen Ideen.
Nona Gaprindashvili, die erste nach Vera Menchik, trat nicht nur in Männerwettbewerben auf; sie spielte „Männer“-Schach. Max Euwe sagte dazu sehr treffend: „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Nona Gaprindashvili der berühmten Vera Menchik überlegen ist. Das Spiel von Gaprindashvili ist viel vielseitiger und heller. Sie ist eine Schachspielerin mit großem kreativen Potenzial. Spieler verschiedener Generationen haben von Gaprindashvilis Arbeit gelernt und werden auch weiterhin von ihr lernen.
Gegenwärtig nimmt Nona Terentjewna weiterhin an Veteranenwettbewerben teil, und das oft sehr erfolgreich.
GM Emil Sutovsky schrieb auf Facebook:
Nona Gaprindashvili ist 80 Jahre alt.
Ich schreibe und kann es nicht glauben. Wie kann sie 80 sein? Das war sie schon immer. Nur 80? Wie 80? Sie ist immer noch so ausdrucksstark, so kämpferisch auf eine gute Art, so energisch. Schon 80? Ja, die Legende des georgischen, sowjetischen und Weltschachs hat heute ein Jubiläum. So wie 1962 – als sie den Weltmeistertitel gewann, als sie als erste Frau überhaupt den Großmeistertitel errang, als sie und ihre Mannschaftskameraden das erste olympische Gold ins unabhängige Georgien holte. Nona war nicht nur eine großartige Schachspielerin – sie war ein Vorbild für mehrere Generationen. Ohne sie hätte es keine Maia, keine Nana, keine Nino gegeben… Sie alle haben das Spiel längst verlassen, während Nona immer noch Veteranen-Weltmeisterschaften gewinnt und Schachspieler herausfordert, die jetzt nicht nur Enkelinnen, sondern Urenkelinnen sind. Sie regt sich immer noch nach Niederlagen auf, sie analysiert immer noch gerne nach dem Spiel, sie spielt immer noch Blitze am Spielfeldrand, und sie lebt buchstäblich ihr Leben mit Schach. Natürlich gibt es auch Fußball, den sie sehr verehrt, und Gespräche über Politik, aber nein, Schach ist für immer. Hören Sie, ich verstehe nicht, wie sie spielen! Wenn Nona einen Satz mit „Hör zu“ beginnt, ist das ein ausdrucksstarker Beweis. Wie eine wahrhaft große Kämpferin verteidigt Nona ihre Überzeugungen, immer im Glauben, dass sie Recht hat – und nutzt dabei die ganze Palette des Russischen, das so schön klingt, wenn es auf einen polternden georgischen Akzent trifft. Sie ist wirklich eine Königin. Manchmal ein wenig weicher, und es ist wie eine Königin Mutter. Aber nein, ihre Augen funkeln und die Meisterin aus Zugdidi spricht wieder. Charakter wird in der Kindheit geschmiedet, und dort, beim Rennen mit den Jungs und indem sie ihnen in nichts nachgab, machte die kleine Nona ihre ersten Schritte in Richtung Größe. Tausende von Spielen liegen hinter ihr. Doch weder sie, noch eine glorreiche Karriere, noch die Liebe und der Respekt des ganzen Landes und der ganzen Schachwelt haben Nona nicht verändert. Sie ist die gleiche. Blut mit Milch. Brennende, wenn auch manchmal müde Augen und unbezähmbarer Geist.
Alles Gute zum Geburtstag, Nona Terentjewna!
Bleiben Sie immer so!
Von Russisch übersetzt