In den 1990er-Jahren flüchteten viele Schachspieler aus dem ehemaligen Jugoslawien in den Westen. Sie verstärkten einige Mannschaften und gaben den Turnierpartien mit ihrem offensiven Spiel viel Würze. Allerdings verbreitete sich auch die Unsitte, in Blitzturnieren mit unmöglichen Zügen und Uhrentricks die Partien auf unfaire Weise für sich zu entscheiden. Deswegen mussten die FIDE-Regeln mehrmals verschärft und präzisiert werden, bis das Getrickse eingedämmt werden konnte. Mittlerweile sind die Regeln wieder etwas lockerer.
Weiterhin gültig sind die Regeln, dass man die Züge mit einer Hand ausführt (Artikel 4.1) – auch die Rochade und Bauernumwandlung – und dass man die Uhr mit derselben Hand bedient (6.2.3). Ebenso müssen umgeworfene Figuren auf eigene Zeit wieder korrekt hingestellt werden (7.4). Auch darf die Uhr weder hochgehoben noch verschoben werden (6.2.4). Zuwiderhandlungen werden üblicherweise eskalierend bestraft: Beim ersten Mal Verwarnung, beim zweiten Mal Zeitgutschrift für den Gegner, beim dritten Mal Partieverlust.
Der illegale Zug – König im Schach stehen lassen oder ins Schach laufen, gefesselte Figur bewegt, den Bauern auf dem Umwandlungsfeld stehen gelassen, den König schlagen, Coreolis-Züge* – gilt als ausgeführt, sobald die Figur losgelassen wurde. Hier gilt: Beim ersten Mal Zeitgutschrift für den Gegner, beim zweiten Mal Partieverlust. Früher hat man die Partie sofort verloren. Allerdings darf man trotz der Berührt-Geführt-Regel (4.3) nicht zu einem illegalen Zug gezwungen werden (4.5).
Diese Regeln gelten bei allen Partien, egal ob Langzeit, Schnellschach oder Blitz. Bei Schnellschach und Blitz darf der Schiedsrichter sogar von sich aus eingreifen. Allerdings ist das heute glücklicherweise nur noch selten nötig.
*Die Coreolis-Kraft lenkt Objekte auf der Erde bei geradlinigen Bewegungen ab und kann dazu führen, dass Figuren auf dem falschen Zielfeld landen. Taucht insbesondere bei unerwarteten Gewinnzügen auf.
Josef Nemecek
Ich möchte diesem Artikel anfügen, dass ich ihn nicht geschrieben habe. Meine Aufgabe ist es, die Artikel der Regelecke hochzuladen. Geschrieben wurde er, wie am Ende des Artikels erwähnt, von Josef Nemecek.
Ich habe 1980 mit 13 Jahren gegen Erwachsene ein Blitzturnier in Poing im Nachbarort gespielt. Ich habe vorne mitgespielt in einer Partie stand ich klar auf Gewinn. Ich war dabei mit Dame und König den nackten König matt zu setzen. Plötzlich hat der König meinen König geschlagen, nachdem er schlampig hingestellt war. Übrigens, der Spieler kam nicht aus Jugoslawien, sondern war Polizist. Mittlerweile hat sich mein Verhältnis zu Polizisten zum Glück normalisiert. Danach haben seine Vereinskameraden gesagt das macht er immer so.
Sorry, ich finde den Kommentar über die Jugoslawien total bescheuert, doof und unpassend, ein Freund von mir aus der Gegend hätte das niemals gemacht, niemals, niemals niemals.