Mehr ein halbes Dutzend Stühle hatten die Organisatoren des Kandidatenfinales 1971 auf der Bühne des Theaters in Buenos Aires bereitgestellt. Bobby Fischer testete einen nach dem anderen. Fischer ging von Stuhl zu Stuhl, nahm Platz, erhob sich, schüttelte den Kopf.
Würde das Match scheitern, weil sich keine passende Sitzgelegenheit für Fischer findet?
Colonel Edmund Edmondson, Geschäftsführer des US-Schachverbands, löste das Dilemma auf. In einem Büro im Theater sah er einen Drehstuhl, gepolstert, überzogen mit schwarzem Leder. „Lasst Bobby den probieren“, sagte Edmondson. Der Stuhl wurde auf die Bühne gebracht, und siehe da, dem Großmeister gefiel, worauf er saß.
„Darauf kann ich am besten denken“
Tigran Petrosian, Fischers Gegner, gefiel das Aluminium-Leder-Konstrukt aus US-Produktion überhaupt nicht. Der Armenier ließ sich kurz nieder, stand auf – und sagte: „Njet.“ Zu modern, zu avantgardistisch erschien dem Exweltmeister dieser Charles-Eames-Drehstuhl. Petrosian ließ sich einen zwar gepolsterten, aber ansonsten einfachen Stuhl aus Holz bringen.
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