Den Nepo-Moment gibt es in fast jedem Turnier: Der Russe zieht zu schnell, übersieht eine – für seine Verhältnisse – Lappalie und bringt sich um die Früchte seiner Arbeit. Reihenweise leichtfertig verpasste Siege und unnötige Niederlagen kennzeichnen die Karriere von Ian Nepomniachtchi (30). Auf Rang vier der Weltrangliste steht er trotzdem, und wenn er in Jekaterinburg so weitermacht, dann wird er bald als 15. Mitglied in den exklusiven Club der 2800er aufgenommen.
Und er wird Magnus Carlsen Ende 2021 in Dubai im Match um den Titel gegenübersitzen. Als sich im Lauf der zehnten Runde des Kandidatenturniers abzeichnete, dass diese Runde mit Ian Nepomniachtchi einen großen Turnierfavoriten gebären würde, hat sich Magnus Carlsen während der Live-Übertragung in aller Ausführlichkeit zu seinem langjährigen Konkurrenten und Wegbegleiter geäußert, außerdem zu einigen anderen russischen Spielern. Wir haben das Gesprochene übersetzt, im Sinne eines roten Fadens neu sortiert und ein wenig redaktionell bearbeitet.
Nepo vs. Carlsen
„Gegen Ian zu spielen, ist seit Jahren immer wieder eine spannende Erfahrung für mich, da prallen unterschiedliche Stile aufeinander. Er ist einer derjenigen, die mich überspielen können. Ian spielt schnell, ist extrem stark, taktisch erfindungsreich. Vorteile zu verwerten, ist nicht seine stärkste Seite. Und er hat dieses Problem, dass er gelegentlich den Fokus verliert und zu oberflächlich spielt. Aber wenn Ian inspiriert ist, dann ist er extrem gut.“
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