Alexandra wurde in Perm geboren, wo ihr Vater bei den Streitkräften diente, aber 1985 zog sie mit ihren Eltern nach Moskau. Die zukünftige Weltmeisterin war ein wahres Wunderkind. Mit fünf Jahren lernte sie Schach zu spielen und gewann unter der Anleitung ihres Vaters mehrere Juniorenturniere – sie war Europa- und Weltmeisterin und wurde mit 14 Jahren weibliche Großmeisterin. Später, im Jahr 2004, erfüllte Alexandra die Kriterien für einen männlichen Großmeister und wurde die zehnte Frau in der Geschichte, die diesen Titel erlangte.
Alexandras erster wirklicher Erfolg im Erwachsenenschach kam 2001, als das 17-jährige Mädchen nur einen Schritt vom Weltmeistertitel entfernt war. Danach wurde sie neben internationalen Mannschaftswettbewerben wie der Olympiade 2010 und 2012 auch russische und europäische Meisterin. 2008 erfüllte sie sich ihren Kindheitstraum und gewann die Weltmeisterschaft, die in Naltschik nach einem K.O.-System ausgetragen wurde. Unter der Anleitung ihres Trainers Yuri Razuvaev zeigte sie einen erstaunlich konzentrierten und reifen Stil, der ihre Gegnerinnen besiegte und sie zur 12. weiblichen Weltmeisterin und zur ersten Meisterin in der modernen russischen Geschichte machte.
Alexandra ist nicht nur eine starke Großmeisterin, sondern auch eine begabte Förderin des Schachs. Sie hat mehrere Bücher und zahlreiche Artikel geschrieben, sie hält regelmäßig Vorträge und organisiert Kinderturniere (wie den Alexandra Kosteniuk Cup), sie trifft sich mit Schachfans und nimmt an TV-Projekten teil. Alexandra führt ein reges Leben in den sozialen Medien durch ihren Twitter-Feed und ihr Blog. Neben Schach hat sie zahlreiche andere Interessen: Sie ist eine aktive Sportlerin, schreibt Gedichte und spielte sogar in Stanislav Govorukhins Film „Bless the Woman“ mit.
Alexandra Kosteniuk hat drei Schacholympiaden gewonnen, 2010, 2012 und 2014, die Weltmeisterschaft 2017 und fünf Mannschaftseuropameisterschaften 2007, 2009, 2011, 2015 und 2017 mit der russischen Mannschaft. Sie gewann zwei Weltmeisterschaften im Chess960, in den Jahren 2006 und 2008. Bei der Mannschaftseuropameisterschaft 2013 in Warschau war sie mit 8,5 von 9 Punkten am zweiten Brett die beste Spielerin des Wettbewerbs.
In den letzten Jahren hat Alexandra immer wieder beeindruckende Ergebnisse in Wettbewerben auf höchstem Niveau gezeigt – sie ist fest in den Top 10 der Spielerinnen der Welt. Im Jahr 2016 gewann sie das Superfinale der russischen Meisterschaft in Novosibirsk. Bei der Online-Blitzweltmeisterschaft 2015 gewann Kosteniuk eine Bronzemedaille und bei den World Mind Games in Peking eine Goldmedaille im Baskenschach. Alexandra setzte ihre Erfolgssträhne fort und gewann die russische Schnellschachmeisterschaft und qualifizierte sich für das Halbfinale der K.O.-Weltmeisterschaft 2017.
Bei der Frauen-Weltmeisterschaft 2018 schaltete Alexandra die Hauptfavoritin Anna Muzychuk aus, verlor aber im Halbfinale gegen die Siegerin Ju Wenjun. Im Jahr 2019 belegte Kosteniuk den zweiten Platz beim Cairns Cup in Saint Louis.
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