Bernhard Riess aus Berlin hat beim Masters geschiedsrichtert, in der Bundesliga, bei diversen Open. Aber sein liebstes Turnier war ein kleines der Lasker-Gesellschaft, eines, das Schachgeschichte atmete. Unter den Teilnehmern: Viktor Kortschnoi, Wolfgang Uhlmann, Wolfgang Unzicker, Isaac Linder. „Ein Wettbewerb mit solchen Legenden, das war ein Highlight meiner Schiedsrichterlaufbahn“, sagt Riess.
Jetzt hat FIDE-Schiedsrichter Riess zwei Turniere geleitet, die Schachgeschichte nicht geatmet, aber womöglich geschrieben haben: die ersten Hybrid-Wettkämpfe. Bevor die neue Spielform im Mai bei der europäischen World-Cup-Qualifkation auf Elite-GM-Level ihre Premiere feiert, braucht sie Praxistests. Und dafür bedarf es eines IT-affinen Schiedsrichters mit einem Faible fürs Organisieren: Bernhard Riess.
Bernhard, du warst leitender Schiedsrichter beim ersten elogewerteten Hybrid-Turnier überhaupt, einem internationalen Städtewettkampf zwischen Malmö, Bratislava, Barcelona und Oslo. Wie kam das?
Der Organisator Stefan Löffler hatte mehrere Städte und Verbände angeschrieben, unter anderem den Berliner Verband. Unser Vizepräsident Paul Meyer-Dunker hat mich gefragt, ob ich nicht Zeit und Lust hätte zu schiedsrichtern. Letztlich konnte unsere Berliner Mannschaft wegen der Coronabestimmungen nicht teilnehmen, wir haben keine Sondergenehmigung bekommen. Ich war aber zu dem Zeitpunkt schon so weit in die Organisation eingebunden, dass ich im Boot geblieben bin.
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