GM Paul Keres ist zweifellos einer der größten Spieler aller Zeiten, ein renommierter Schachautor und einer von wenigen Großmeistern, die unweigerlich diskutiert werden, wenn wir von dieser heiligen Gesellschaft sprechen, die dem Gewinn des begehrten Weltmeistertitels so nahe gekommen ist.
In einem Zeitraum von 30 Jahren zwischen den 1930er und 1960er Jahren war der estnische Großmeister einer der dominantesten Spieler der Welt. Von denen, die sich dem Thron näherten, aber nie die Krone trugen, verdient Keres zusammen mit GM David Bronstein meiner Ansicht nach die höchste Auszeichnung.
Nur Bronstein, GM Victor Kortschnoi, Akiba Rubinstein und der ebenfalls vom Schicksal gebeutelte GM Leonid Stein kamen Keres in Bezug auf die Beständigkeit der Leistungen sowie die Match- und Turnierergebnisse nahe.
1960 war Paul Keres in Berlin auf der Durchreise zur Schacholympiade in Leipzig. Schachfreunde vom SC Motor Berlin holten die 6 ruhmreichen Großmeister am Ostbahnhof ab, hielten formelle Reden und begleiteten sie zur „Mitropa“-Gaststätte. Als Jungspund im Empfangskomitee gefiel mir die steife Begrüßung nicht, ich gab allen die Hand, ohne die Etikette einzuhalten. In der Mitropa übergab ich Paul Keres die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Schach“. Er bedankte sich und löste sofort die Kombinationen von Kurt Richter. Eine kleine Episode, die ich nie vergessen werde.
im englischen Original heißt es „equally star-crossed“. Das übersetzt man mit „gleichermaßen unter einem schlechten Stern stehend“, was sich hier wohl auf Leonid Steins frühen und plötzlichen Tod bezieht.