Anfang April wird der Deutsche Schachbund zum ersten Mal die DSB-Kader-Challenge in Magdeburg austragen. Vom 5. bis 11. April kommen jeweils zehn Spielerinnen und Spieler aus den Kadern der Frauen und der Männer im Maritim Hotel zu zwei Rundenturnieren zusammen. Und das ganz klassisch, over-the-board, mit langer Bedenkzeit von 90 Minuten für die ersten 40 Züge und 30 Minuten für die verbleibenden sowie 30 Sekunden je Zug von Beginn an. Die Turniere sollen den Kaderspieler*innen die aufgrund der vielen ausgefallenen Wettkämpfe dringend benötigte Spielpraxis verschaffen. Sie sind eines der Ergebnisse des Neuanfangs im DSB-Leistungssport: Im Austausch mit den Kadern kristallisierte sich schnell der Wunsch nach einem Turnier heraus, bei dem sich die Kontrahenten wieder von Angesicht zu Angesicht unter Wettkampfbedingungen gegenübersitzen. Die Kader-Challenge bietet den Spieler*innen nun die Möglichkeit ihren aktuellen Stand zu bewerten und wird zeigen, wie gut die Zwangspause zum Training genutzt wurde.
Teilnehmerfeld Männer
Das hochkarätige Teilnehmerfeld setzt sich bei den Männern aus zehn A- und B-Kaderspielern zusammen, der Elo-Schnitt beträgt 2608. Damit ist die Kader-Challenge nach dem German Masters das stärkste Rundenturnier mit ausschließlich deutschen Teilnehmern. Da alle Partien Elo- und DWZ-ausgewertet werden, geht der Zweikampf zwischen unseren beiden an eins gesetzten Matthias Blübaum (nach Elo) und Alexander Donchenko (nach DWZ) um die Spitzenposition im deutschen Schach in die nächste Runde. Zuletzt konnten sich beide über Einladungen zu prestigeträchtigen Turnieren freuen: Donchenko hatte die Ehre, sich in Wijk aan Zee am Brett mit den besten Schachspielern um Magus Carlsen und Co zu messen, Blübaum zeigte beim Opera Euro Rapid der Champions Chess Tour, dass er im Online-Schach mit der Weltspitze mithalten kann. Gespannt sein dürfen wir auch auf die Leistung von Deutschlands jüngstem Großmeister, unserer Nachwuchshoffnung Vincent Keymer (hat absagen müssen). Bei seinem letzten Präsenz-Turnier, dem Tegernsee-Masters im Herbst 2020, verhinderte wohl nur die von den Behörden im heimatlichen Landkreises Mainz-Bingen angeordnete Quarantäne und der damit verbundene Turnierabbruch nach der ersten Runde seinen Sprung auf ein Rating von über 2600 Elo. Auch der aktuelle und einige ehemalige Deutsche Meister sind mit dabei: Luis Engel geht trotz seines Sieges 2020 als Außenseiter ins Turnier, Niclas Huschenbeth und Daniel Fridman werden sich eher Chancen auf einen der vorderen Plätze ausrechnen. Klaus Bischoff dagegen wird nicht am Brett, sondern vor der Kamera Platz nehmen. Der Meister von 2013 und 2015 wird live bei SchachdeutschlandTV auf Twitch die Partien kommentieren und anschließend mit Gästen analysieren.
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