Zur Person
Dijana Dengler , 54, spielte einst selbst in der europäischen Spitze, gründete später die Münchner Schachakademie und arbeitet inzwischen als Schachlehrerin in einer internationalen Schule in Singapur. Mit ihr erörtern wir die Fragen, was den Schachsport so faszinierend macht, weshalb er noch immer eine Männerdomäne ist und was einem Schach fürs Leben lehren kann.
Schach , das anderthalb Jahrtausende alten „Spiel der Könige“, erlebt im Lockdown sogar einen Boom – zumindest in der Online-Variante. Alleine in Deutschland frönen knapp 100 000 Vereinsspieler dem Sport, dazu abertausende an nicht organisierten Begeisterten. „Online-Schach wird definitiv um ein Vielfaches mehr gespielt als noch vor einem Jahr“, sagt Ullrich Krause, Präsident des Deutschen Schachbundes. FR
Die einstige Topspielerin Dijana Dengler über den Boom des Denksports und gängige Klischees.
Frau Dengler, ist Schach in Ihren Augen ein Gewinner der Corona-Krise?
Auf jeden Fall. Klar leiden die Vereine, weil aktuell immer noch kein Präsenzbetrieb möglich ist. Aber der Sport an sich hat ungemein an Beliebtheit gewonnen im letzten Jahr. Ich habe noch nie zuvor so viele Anfragen bekommen von Leuten, die Schach lernen wollen. Viele haben erst jetzt erfahren, was es online für Möglichkeiten gibt. Es gibt Schach-Apps, mit denen man parallel chatten kann, Großeltern können mit ihren Enkeln spielen und sich währenddessen über die Kamera sehen. Die Vielfalt ist unglaublich.
Ihren Teil zum Boom beigetragen haben dürfte auch die vielfach prämierte Netflix-Serie „Das Damengambit“, in der die Geschichte eines hochbegabten Mädchens erzählt wird. Wie ist die Serie in Schachkreisen angekommen?
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