Bekanntermaßen empfiehlt der deutsche Großmeister Thomas Luther stets 6.Lg5 als Antwort auf die Najdorf-Variante. Diese ist bei weitem nicht so populär wie der Zug 6.Le3, dennoch sein Fazit ist, dass Weiß mit den Varianten ganz gut leben kann. In dieser Variante gibt es einige Spezialisten, darunter die bekannten Großmeister Short, Timman, Kotronias, und Luther selbst.
Durch solche Namensnennungen geraten häufig andere Spieler und Partien in Vergessenheit, deren Erfahrungen und Erkenntnisse aber durchaus wichtig sind, die einem Anhänger dieser Spielweise einen sicheren Pfad durch den Variantendschungel weisen. Hierzu gehört auch die heutige Partie, die im Jahre 1972 bei der Schacholympiade gespielt wurde. Am Brett 1 zur Abwechslung mal nicht Bobby Fischer, sondern der seit zwei Jahren in den USA lebende gebürtige tschechoslowakische Großmeister Ljubomir Kavalek.
Der entscheidende Moment ergab sich recht früh im Partieverlauf. Kavalek der seinerzeit auch als begnadeter Taktiker galt, hatte nach einem Standardopfer am Brett mit seinem 14.Zug einen genialen Einfall, der ihn einen weiteren Bauern bescherte. Die Partie wurde von der Schachwelt gefeiert, danach galt dieses Abspiel aus schwarzer Sicht als sehr bedenklich.
Heute fast 50 Jahre danach, gibt es seitens der elektronischen Helfer erheblichen Widerspruch. Warten wir einmal ab, was die Zukunft hierzu Neues am Brett bringt.
Ich wünsche viel Spaß beim Studium der Partie!
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