Welches Gewicht Vincent Keymers Wort im deutschen Schach längst hat, zeigte sich im Lauf der Leistungssportaffäre. Vom Kaltstellen eines Nationalspielers über das Entmachten des Leistungssportreferenten, das Rausekeln des Frauentrainers bis zum unbeantworteten Ultimatum der Kaderspieler ließ die DSB-Spitze die Angelegenheit über Monate stur eskalieren. Dann stand Keymers Name unter dem offenen Brief der Kaderspieler, und mit einem Mal hieß es: „Neuanfang.“
Vor einem solchen steht die deutsche Nationalmannschaft, die zuletzt Ende 2019 bei der Europameisterschaft am Brett gesehen wurde. Voraussichtlich am 11. November 2021 beginnt in Georgien die nächste Europameisterschaft. Vincent Keymer hat jetzt gegenüber der Deutschen Welle gesagt, dass er gerne Teil der deutschen Mannschaft wäre: „Ich würde mich freuen“, sagte Keymer. Auch diese Worte zu den N-Fragen, Neuanfang und Nationalmannschaft, werden bei der sportlichen Leitung nicht überhört worden sein.
Ansprüche stellt der 16-Jährige nicht. „Man hat ja nur wenig Einfluss darauf, wann man nominiert wird und wann nicht. Wann ich jetzt genau anfange, Nationalmannschaft zu spielen, ist nicht so wichtig.“ Keymer darf freilich davon ausgehen, dass kaum jemand bestreitet, dass er längst dazugehört.
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