November 24, 2024

Kollisionen im Juli

Das aufregendste, spektakulärste Turnier im internationalen Schachzirkus zu benennen, ist leicht: der World Cup, der mit seinen K.o.-Matches Tag für Tag Dramen produziert. In diesem Jahr sollen ab dem 10. Juli gleich zwei World Cups stattfinden (offen und Frauen, insgesamt knapp 3 Millionen Dollar Preisgeld).

Aus deutscher Sicht sieht es aus, als müssten wir diese eigentlich frohe Botschaft mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis nehmen. Ebenfalls am 10. Juli soll die „Sparkassen Chess Trophy“ in der Westfalenhalle in Dortmund beginnen. Käme es zur Kollision, würde das FIDE-Turnier Dortmund die stärksten Teilnehmer und eine Menge Aufmerksamkeit kosten.

Ob der World Cup wirklich stattfindet, sei aber noch nicht vollständig klar, sagt auf Anfrage dieser Seite Patrick Zelbel, Sprecher des Dortmunder Schachfestivals. Auszuweichen sei ohnehin keine Option. Der Juli-Termin in Dortmund stehe seit langem fest, und er sei extra gewählt worden, um Kollisionen mit dem WM-Zyklus des Weltverbands zu vermeiden. Die FIDE hatte ursprünglich den August als World-Cup-Monat avisiert.

Wahrscheinlich deswegen ballt sich das Turniergeschehen im deutschsprachigen Raum im Juli. Neben den Dortmundern dürften auch die Veranstalter des Schachfestivals in Biel (17. bis 28. Juli) gespannt verfolgen, wie sich die Dinge um die im russischen Sotschi geplanten World Cups entwickeln. Ebenso die Organisatoren des Schachgipfels, der inklusive German Masters (aber isoliert vom DSB-Kongress, siehe dieser Bericht) am 24. Juli in Magdeburg beginnen soll.

Die deutsche Nummer eins gegen die Nummer zwei, Matthias Blübaum gegen Alexander Donchenko. Fällt der World Cup 2021 in Sotschi aus, sehen wir diese Paarung im Juli wahrscheinlich in Dortmund und wenig später noch einmal in Magedeburg. Findet der World Cup statt, sehen wir sie gar nicht. | Foto: Arne Jachmann/Deutscher Schachbund

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