Dezember 1, 2024

Der Junge, der Kasparow und Short schlug

Woran erinnert sich Dr. Reinhard Kappe als erstes, wenn er an den 11. September 1977 zurückdenkt, den Tag, an dem sein Bruder Markus Garri Kasparow besiegte? „Ich glaube, Kasparow hatte ein weinrotes Shirt an. Oder erinnere ich mich an ein Polaroidfoto der Partie?“

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„Wenigstens leben wir noch, Garri“: Zur ersten Runde der Kadetten-WM 1977 trug Garri Kasparow ein dunkles Hemd.

Reinhard Kappe begleitete seinen zweieinhalb Jahre jüngeren Bruder Markus als Betreuer und Sekundant bei der Kadettenweltmeisterschaft 1977 in Südfrankreich. Untergebracht in einer vor Fliegen wimmelnden Jockeybox (siehe erster Bericht), analysierten die Brüder die Hängepartie gegen Kasparow. Nach Mitternacht fanden sie das entscheidende Manöver, mit dem Markus am Morgen danach den angehenden dominierenden Spieler des Weltschachs niederringen sollte.

Reinhard Kappe führte Buch über alle Resultate des Turniers. Ein handgeschriebenes Papierstück hat er aufbewahrt und für diesen Artikel zur Verfügung gestellt. Außerdem versorgte Reinhard Kappe die Presse daheim mit Informationen, sodass die deutschen Schachfreunde auf dem Laufenden waren: Markus Kappes Auftaktremis gegen den Tunesier Chazzai folgten zwei Siege. Nach 16 Zügen gab sich in Runde zwei der Portugiese Sequeria geschlagen, in Runde drei besiegte Markus den Norweger Jansson.

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