Nach einem spannenden Finale ist Jorden van Foreest der Sieger der 83. Ausgabe des Tata Steel Chess Tournament geworden. Zum ersten Mal seit 1985 (Jan Timman) gewinnt ein Niederländer das ‚Wimbledon‘ des Schachs. Das Turnier war spannend bis zur letzten Sekunde. Nach 13 Runden hatten sowohl Anish Giri als auch Jorden van Foreest 8,5 Punkte gesammelt. Ein Stechen mit begrenzter Zeit musste die Entscheidung bringen.
Dass diese Partie entschieden werden musste, war eine kleine Enttäuschung für Anish Giri, der eigentlich das ganze Turnier über in Führung lag. In Runde 12 war es Giri nach einer über sechseinhalbstündigen Partie gegen Alireza Firouzja nicht gelungen, eine Gewinnstellung zu verwerten. Heute hatte Giri in seiner Schwarzpartie gegen den spanischen Großmeister Anton einen schweren Stand, konnte aber schließlich ein Remis erreichen. Jorden van Foreest hatte heute schon in der Eröffnung gegen den schwedischen Großmeister Grandelius großen Vorteil. Mit sicherer Hand und schnellem Spiel führte der Niederländer das Spiel zum Sieg. Da sowohl Firouzja als auch Caruana nicht über ein Remis hinauskamen, bedeutete dies, dass zwei Niederländer nach 13 Runden zusammen auf dem ersten Platz lagen. Eine Situation, die es zuletzt 1981 gab, als sich Genna Sosonko und Jan Timman den Sieg teilten.
In der aktuellen Ausgabe mussten zwei schnelle Partien die Entscheidung bringen. In zwei regulären Blitzpartien war es Anish Giri, der die besten Chancen hatte, aber beide Partien endeten mit einem Remis. Auch im notwendig gewordenen Armageddon-Spiel hatte Anish Giri mit Weiß die besseren Chancen. Allerdings muss auch der Weiße die Partie gewinnen und vor dem 60. Zug hatten beide Spieler keine Zeit zum Nachdenken. Am Ende war Jorden van Foreest der Schnellste der beiden. In einer Gewinnstellung verlor Giri in Zeitnot und damit ging der Titel an Van Foreest, der in seinen ersten Interviews andeutete, dass es genauso gut auch anders hätte laufen können und seinen Gegner für sein gutes Spiel lobte.
Beide Niederländer können mit großer Zufriedenheit auf ihre Leistung in Wijk aan Zee zurückblicken. Anish Giri ist in der Weltrangliste auf Platz 7 vorgerückt. Jorden van Foreest überschritt zum ersten Mal in seinem Leben die 2700er-Marke und liegt nun auf Platz 37 der Weltrangliste. Auffallend war der mäßige sechste Platz von Weltmeister Magnus Carlsen, der mit 7 Titeln der Rekordsieger in Wijk aan Zee ist.
Playing as a kid in amateur sections I always dreamed of playing with the world’s best at @tatasteelchess. Not in my wildest dreams would I have expected to ever win it one day!
— Jorden van Foreest (@jordenvforeest) January 31, 2021
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