Es gibt Sie die Momente, bei denen man gerne dabei gewesen wäre, um die Spannung, die aus einer bestimmten Turnierkonstellation heraus entstanden ist, besser nachvollziehen zu können. Unstrittig war und ist einer dieser speziellen unvergesslichen Momente die 14. Runde des Interzonenturniers in Göteborg, im Jahre 1955, als die sowjetischen Spieler Efim Geller, Boris Spasski und Paul Keres, jeweils mit den weißen Steinen auf die argentinischen Vertreter Oscar Panno, Miguel Najdorf und Hermann Pilnik trafen.
Mit einem sehr aggressiven Aufbau, seitdem als die Göteborger Variante bekannt, versuchten seinerzeit die drei argentinischen Vertreter ihre Kontrahenten aus der Sowjetunion zu überraschen, doch dieses Unterfangen ging gründlich schief. Auch wenn es nur ein auslosungsbedingter, zufälliger Moment war, dass die drei sowjetischen Spieler in der 14. Runde auf die argentinischen Spieler trafen, dabei einerseits die weißen Steine führten und mit dem Doppelschritt des Königbauern eröffneten und dabei andererseits die drei argentinischen Großmeister mit Schwarz jeweils auf den Doppelschritt des gegnerischen Königbauern mit der sizilianischen Partie antworteten bzw. die Najdorf-Variante wählten, zeigen diese drei Partien deutlich die Teamfähigkeit der sowjetischen Spieler bei Einzelturnieren zur damaligen Zeit, insbesondere bei wichtigen Veranstaltungen.
Aus heutiger Sicht ist die Bewertung des Bauernopfers 9… g5 nach wie vor nicht klar. Mit Blick auf das Faktum, dass diese Variante von den Topspielern, mit der bekannten Ausnahme Bobby Fischer, bis heute gemieden wurde und somit keine 100-prozentige Klärung der Variante erfolgen konnte, gilt unstrittig, dass diese Variante bis heute nicht eindeutig widerlegt wurde, da führende Theoretiker, wie z. B. der indische Großmeister P. Negi oder der englische Großmeister J. Nunn andere Spielweisen empfehlen, um gegen diese Variante vorteilhaft aus der Eröffnung herauszukommen.
Ich wünsche viel Spaß beim Studium der drei Partien.
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