Wer wird der erste Schweizer GM oder die erste Schweizer WGM vor dem 20. Geburtstag?
Markus Angst – Wie Ihr neuer Präsident Michael Hochstrasser in einem Interview mit der «Schweizerischen Schachzeitung» im vergangenen August angekündigt hat, schreibt die Stiftung zur Förderung des Jugendschachs in der Schweiz (Jugendschachstiftung) zwei attraktive Preise für Schweizer Nachwuchsspieler(innen) aus.
1 Kilogramm Gold (entspricht aktuell rund 55’000 Franken) bekommt der erste Schweizer, der vor seinem 20. Geburtstag von der FIDE den Grossmeister-Titel verliehen erhält. Ein halbes Kilogramm Gold gibts für die erste Schweizerin, die vor ihrem 20. Geburtstag den Frauengrossmeisterin-Titel von der FIDE verliehen erhält. «Mit der Aussetzung der Goldpreise», so Michael Hochstrasser, «wollen wir junge Talente motivieren, ihre Schachkarriere gezielt zu verfolgen.»
Als Schweizer(in) gilt, wer über den Schweizer Pass verfügt oder seit mindestens acht Jahren Wohnsitz in der Schweiz hat und im Zeitpunkt der Verleihung des Titels seit mindestens zwei Jahren als für die Schweiz spielberechtigt bei der FIDE gemeldet ist. Massgebend ist die Verleihung des Titels vor dem 20. Geburtstag, nicht die Erfüllung der Normen und der ELO-Anforderungen. Die Verleihung des Titels muss zwischen dem 1. Januar 2021 und dem 31. Dezember 2030 erfolgen.
Die Preise für den ersten Schweizer und für die erste Schweizerin werden höchstens je einmal verliehen. Erfüllen mehrere Personen die Voraussetzungen und wird ihnen der GM-Titel am selben Tag verliehen, so wird der Preis unter ihnen geteilt. Die beiden Preise können kumuliert werden, wenn eine Schweizerin als erste den WGM- und den GM-Titel erreicht.
Mit dem Erfüllen der Voraussetzungen und der Verleihung des Preises erlischt das Preisausschreiben. Es besteht kein Anspruch auf Ersatz für Aufwendungen, die im Hinblick auf das Preisausschreiben getätigt wurden, wenn der Preis an eine andere Person verliehen wird. Erfüllt niemand die Bedingungen bis zum 31. Dezember 2030, erlischt das Preisausschreiben.
Es kann keine Barauszahlung verlangt werden. Bei Auslegungsfragen entscheidet der Stiftungsrat abschliessend. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Förderpreis 2020 für Schachclub Payerne
An seiner jüngsten Sitzung hat der Stiftungsrat der Jugendschachstiftung beschlossen, den 2019 erstmals verliehenen Förderpreis für das Jahr 2020 an den Schachclub Payerne für seine vorbildliche und erfolgreiche Juniorenausbildung in den letzten 15 Jahren zu vergeben. Der Preis ist mit 3000 Franken dotiert. Die Übergabe des Preises wäre an der diesjährigen Delegiertenversammlung des Schweizerischen Schachbundes (SSB) vorgesehen gewesen, musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden und wird an der nächsten physisch stattfindenden DV nachgeholt.
Ausserdem wird die Jugendschachstiftung das Swiss Young Masters (bisher Accentus Young Masters in Bad Ragaz) in den nächsten fünf Jahren als Hauptsponsor zu unterstützen.
Mehr über die Stiftung zur Förderung des Jugendschachs in der Schweiz (Jugendschachstiftung) finden Sie hier: http://www.swisschess.ch/jugendschachstiftung-1804.html
In der «Schweizerischen Schachzeitung» 4/20 finden Sie ein Interview mit Jugendschachstiftung-Präsident Michael Hochstrasser: http://www.swisschess.ch/ssz-archiv.html
Lesen Sie auch:
More Stories
29. November bis 1. Dezember: Open du Jura in Moutier
IM Fabian Bänziger gewinnt Schweizer Rapid-Meisterschaft in Thalwil – Silber für IM Davide Arcuti, Bronze für GM Florian Jenni
Ruth Metzler-Arnold ist neue Präsidentin von Swiss Olympic – der SSB freut sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit
Am kommenden Wochenende in Thalwil: Schweizer Rapid- und Blitzschach-Meisterschaft
Europameisterschaft in Montenegro: erste WGM-Norm für WIM Sofiia Hryzlova
Interview des Monats mit «Comebacker» Mario Steiner: «Durchs Online-Schach begann ich wieder zu spielen»