Die mediale Unsichtbarkeit teilt der Nationalspieler Liviu Dieter Nisipeanu mit den meisten seiner Kollegen, die Schach zum Beruf gemacht haben. Jetzt hat sich die deutsche Nummer drei ausnahmsweise und ausführlich auf seinem Facebook-Account zu Wort gemeldet. Anlass seiner Wortmeldung: „Ein ganz großes Dankeschön an meinen Freund Dorian Rogozenco.“
Angesichts der dürren Verabschiedung, die Rogozenco auf der Website seines Arbeitgebers widerfuhr, ist es nur angemessen, dass nun zumindest einer seiner Spieler das nachholt, was der Deutsche Schachbund zu erwähnen versäumt hat: Rein sportlich war bei weitem nicht alles schlecht. Dorian Rogozenco ist ein ganz auf den Erfolg fokussierter Trainer – der als Bundestrainer über diesem Fokus gelegentlich vergaß, sich wie ein kultivierter Mensch zu benehmen. Und der sich mit seiner Neigung zur Grüppchenbildung selbst im Weg stand.
Beim Schachbund gab es mit Andreas Jagodzinsky einen Verantwortlichen, der dafür offen war, diese Neigung als Problem wahrzunehmen und gegenzusteuern. Diese Offenheit wurde zum wesentlichen Faktor, der zu Jagodzinskys schleichender Entmachtung führte. Und schließlich zu seinem Rücktritt, als sich Rogozenco das derzeit debattierte 4000-Euro-Sondertraining für einen Spieler vor dem Gipfel eben nicht von Jagodzinsky abzeichnen ließ, sondern diesen im darüber im Dunkeln hielt. Die erforderliche Unterschrift für Ausgaben dieser Größenordnung holte er sich beim Geschäftsführer oder einem Präsidiumsmitglied.
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