Einen Schachspieler zu finden, der Dorian Rogozenco für einen schlechten Trainer hält, ist schwierig. Rogozencos Fokus liege ganz auf dem sportlichen Erfolg, heißt es. Allerdings ist es leicht, Schachspieler zu finden, die sich einen anderen Weg zum Erfolg wünschen als den des Bundestrainers. Wer einen beliebigen Kaderspieler fragt, hat eine gute Chance, eine Geschichte zu hören, in der es um feldwebelhaften Umgangston geht – oder eine, in der der Coach lospoltert und den Austausch verweigert, wenn Strittiges zu klären wäre.
Neu ist das nicht. Vor mehr als einem Jahr schon sollte an dieser Stelle erzählt werden, wie der Bundestrainer eine minderjährigen Kaderspielerin zusammenstaucht, bis Tränen fließen. Auf Bitten von Spielern ist die Geschichte seinerzeit nicht geschrieben worden: „Wir klären das intern.“ Wenig später wurde der freundliche Alexander Naumann als Coach für die Frauen verpflichtet.
Ein Problem ist damit abgemildert, aber die Baustelle nicht aus der Welt. Betroffen ist auch die Herrenmannschaft. Nach dem internen Brandbrief, in dem jetzt DSB-Leistungssportreferent Andreas Jagodzinsky seinen Rücktritt ankündigte, bestätigen mit Matthias Blübaum und Rasmus Svane zwei Nationalspieler auf Anfrage dieser Seite, ihr Vertrauensverhältnis zum Bundestrainer sei gestört. Mit Georg Meier fordert gar ein anderer Nationalspieler öffentlich die Entlassung Rogozencos.
Der DSB schafft sich leider selbst ab.