Abertausende Arbeitsstunden haben die Stockfish-Entwickler in den vergangenen Jahren ins Feintuning der Bewertungsfunktion gesteckt. Alles für die Katz. Stockfish 12 steht zum Download bereit. Die neue Version markiert einen evolutionären Entwicklungssprung – und einen Einschnitt. Ab sofort basiert Stockfishs Bewertung von Positionen auf den Einschätzungen einer künstlichen Intelligenz. Was auf menschlicher Arbeit beruht, fliegt raus.
Schon erste Tests im Sommer hatten angedeutet, dass die Implementierung eines Neuronalen Netzes für die Stellungsbewertung die Engine deutlich stärker machen würde. Nun ist wahr geworden, was sich angekündigt hatte. Das „Efficiently Updatable Neural Network“ (NNUE) ist Teil des regulären Stockfish-Pakets, und es macht die Engine besser als je zuvor. Bis zu 100 Elopunkte soll Stockfish 12 gegenüber seinem Vorgänger zugelegt haben.
Stockfish basiert auf dem Open-Source-Schachprogramm Glaurung des Norwegers Tord Romstadt (das noch heute die Basis der Carlsen-App PlayMagnus ist). 2008 mottete Romstadt seinen Glaurung ein und gebar gemeinsam mit einer wachsenden Gemeinde von Entwicklern Stockfish. Etwa in der zweiten Hälfte der 2010er-Jahre hatte Stockfish nach Spielstärke zu den kommerziellen Platzhirschen Komodo und Houdini aufgeschlossen.
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