Juli 16, 2024

FIDE- und A-Trainer-Lehrgang in Köln

Vom 14. bis 17. Februar kamen über ein Dutzend B-Trainer aus der gesamten Bundesregion in der Trainerakademie Köln zusammen, um sich zum A-Trainer ausbilden zu lassen. Komplettiert wurden die Teilnehmer um B-Trainer, die das verlängerte Wochenende zur Auffrischung ihrer B-Trainerlizenz gebrauchten, sowie um zwei ausländische Gäste, themeninteressierte Referenten sowie teilweise deren Angehörigen

Aus Baden-Württemberg nahmen Andreas Vinke (Karlsruher SF), Julian Maisch (SF Kornwestheim) und Philipp Müller (SC Neckarsulm / SF HN-Biberach) am Lehrgang teil. Alle drei waren in jüngster Vergangenheit ziemlich erfolgreich als Trainer bei Deutschen Meisterschaften dabei, z.B. brillierten Julians U14er Jungs vor knappen zwei Monaten in der DVM der Altersklasse U14.

Zusätzlich zu den beiden C- und B-Trainerlizenzen ist eine Spielstärke von ca. 2250 DWZ bei den Männern erforderlich, um zur A-Trainerausbildung zugelassen zu werden. Da Fachkompetenz alleine aber nicht ausreicht, sondern insbesondere Sozial- und Methodenkompetenz immer stärker gefragt werden, braucht sich auch ein spielschwächerer Spieler nicht davor zu verstecken, sich zum A-Trainer auszubilden. Früher war die Spielstärke sogar jenseits der Fidemeisterstärke (>2300 DWZ) gelegen. Der DSB passt die Grenzen eher nach unten an, um nach wie vor nicht jedermann, aber ein paar Leute mehr zum A-Trainer zuzulassen.

Von Donnerstag bis Sonntag wurden die Teilnehmer durch den 64-jährigen GM Adrian Mikhalchishin fachmännisch und vor allem sehr unterhaltsam durch den Lehrgang geführt. Aus ihm sprudelten zahlreiche Anekdoten, Prinzipien wie die Capablanca-Regel, nach der man die Bauern auf dieselbe Felderfarbe platzieren sollte wie der gegnerische Läufer, seine Bauern aber auf die andere Farbe wie der eigene Läufer, wurden anhand eigener Erfahrungen erläutert. So schob Mikhalchishin in den 70ern mal seinen isolierten c6-Bauern auf c5 vor und verschloss wenig später die d-Linie mittels …Lg7-d4. Nach der Partie, die er qualvoll verlor, da er nichts machen konnte, kam ein damaliger GM auf ihn zu und meinte: „Junge, was hast du gemacht? So eine schöne Stellung und du spielst einfach c5. Komm zu mir, Junge, und ich werde dich trainieren und zeige dir, wie du spielen musst!“ Wie man sich denken kann, prägte sich auf diese Art und Weise die Capablanca-Regel bei den Trainerlehrlingen wunderbar ein.

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