Man kann trefflich darüber streiten ob einem Menschen Pausen gut tun, oder ob sie eher störend wirken. Mit dem Beginn der Deutschen Meisterschaft war eine längere Schachpause dafür dann ein guter Gradmesser.
In der Kategorie 65+ fanden jedoch einige Spitzenspieler, dass der Weg in die Normalität auch steinig sein kann. Dass es am Spitzenbrett für IM Juri Boidmann gegen Karl-Heinz Bondick nur zu einem Remis reicht war nicht die größte Überraschung, denn die scheinbar größere Differenz im Rating würde verkennen, dass Karl-Heinz Bondick auch schon auf einem viel höheren Rating unterwegs war. Auch das Remis von FM Reinhard Postler gegen Dieter Hilbig wird für Reinhard zu verkraften sein.
Etwas empfindlicher wiegen da schon die Niederlagen der Fidemeister Boris Gruzmann gegen Günter Wolter und Gottfried Schumacher gegen Lutz Müller. Standesgemäß begannen die favorisierten Damen WFM Mira Kierzek und Ljubov Orlova ihr Programm mit einem Sieg. Dass der Auftakt für die dritte im Bunde Dietlind Meinke nicht so erfolgreich sein konnte war gegen FM und Nationalspieler Stefan Buchal zu erwarten.
In der Kategorie 50+ hatten die Favoriten etwas weniger Mühe. Dennoch auch hier eine böse Überraschung für den Meister 2018 IM Dieter Pirrot, der gegen Wolfgang Steinbach mit einer Niederlage ins Turnier startet.
Die 2.Runde blieb für die Favoriten Überraschungsfrei, so dass es bereits in der dritten Runde zu richtigen „Knüllern“ an den Spitzenbrettern kommt. In der 65+ hat sich FM Boris Gruzmann, der hier in Magdeburg 2015 seinen größten Erfolg mit dem Deutschen Meistertitel feiern konnte, mit einer 2.Niederlage bereits frühzeitig aus dem Titelkampf verabschiedet. Ansonsten gilt auch hier Einklang im Favoritenfeld. Wenn man die Damen im Feld nicht aus den Augen verliert, denn WFM Mira Kierzek kann sich heute mit einer guten Leistung gegen FM Willy Rosen durchsetzen. Wenn auch nicht ganz im Gleichklang muss sich Ljubov Orlova mit einem Remis gegen Joachim Knaak nicht verstecken. Hier deutet sich in diesem Jahr ein enges Rennen an.
Magdeburg, den 15.08.2020
Gerhard Meiwald
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