Weltmeister Anatoli Karpov würdigte ihn einst wie folgt: „Für Tal galten seinerzeit die Worte, er kam sah und siegte. Er verblüffte alle mit seinem kombinatorischen Talent, der außergewöhnlichen Intuition, der praktischen Schärfe des Geistes, dem phänomenalem Gedächtnis. Aber schrittweise begannen sich die Schachspieler sich an seine Attacken zu gewöhnen. Man kann sagen, dass Tal sie gelehrt hatte, sich zu verteidigen. Nachdem Sie den Schlüssel zu seinem Angriffsstil gefunden hatten, zwangen sie ihrerseits Tal selbst zum Umlernen.“
Mitte der 70 er Jahre des letzten Jahrhunderts arbeiten Anatoli Karpov und Michael Tal immer häufiger zusammen. Der einst gefürchtete Zauber aus Riga, ließ sich immer häufiger vom trockenen Stil Anatoli Karpovs inspirieren und spielte fortan zum Teil positionelle und optisch wenig anspruchsvoll angelegte Eröffnungen.
Doch der Eindruck täuschte. Von seinem einst gefürchteten Angriffsstil hatte er nichts verlernt. Vielmehr tarnte er seine Absichten besser als jemals zuvor und nutzte die kleinste Ungenauigkeit seiner Gegner aus, um aus dem Nichts heraus einen Tornado auf dem Schachbrett zu entfachen. Sein heutiges Opfer ist kein geringer als der mehrmalige WM-Kandidat Jan Hein Timman aus den Niederlanden. Die Partie wurde beim Turnier in Rejkjawik 1988 gespielt.
Ich wünsche viel Spaß beim Studium der Partie!
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