Heute, am Internationalen Schachtag, hat in Biel das Corona-Hauptturnier begonnen, während die Grossmeister ihren Ruhetag geniessen. Die Organisatoren freuen sich, in dieser Phase der Lockerungen als erste ein Turnier dieser Grössenordnung auf internationaler Ebene austragen zu können, aber auch, auch diesen Sommer wieder zur Belebung der Uhrenstadt beitragen zu können. Die erste Runde des Turniers hat keine grossen Überraschungen zu Tage gebracht.
Das Corona-Hauptturnier (C-HTO) vereint dabei das normalerweise ausgetragene Allgemeine Turnier mit dem Meisterturnier. Entsprechend divers setzen sich die Teilnehmenden zusammen: neben vielen jungen hoffnungsvollen Talenten, haben sich auch drei Grossmeister für das Turnier eingeschrieben: Christian Bauer (FRA, Elo 2623), Bilel Bellahcene (ALG, Elo 2502) und Sebastian Siebrecht (GER, Elo 2429). Grosse Überraschung blieben in dieser ersten Runde aus.
Aufgrund der getroffenen Schutzmassnahmen musste die Teilnehmerzahl auf 150 begrenzt werden. 135 gemeldete Teilnehmende, davon knapp die Hälfte aus dem Ausland angereist, beweisen, dass auch unter ausserordentlichen Umständen das Bedürfnis nach Schachpartien mit physischer Präsenz gross ist. Das Turnier wird über neun Runden ausgetragen und dauert bis am 29. Juli.
Positives Zwischenfazit
Das 53. Internationale Schachfestival Biel ist mit zwei intensiven Turniertagen der Grossmeister und dem heutigen Start des C-HTO so richtig lanciert. Die Durchführung des Festivals ist auch ein wichtiges Zeichen an die Region. “Wir sind froh, dass wir auch in diesen aussergewöhnlichen Zeiten mit dem Schachfestival einen Event durchführen können, der Leute aus halb Europa nach Biel lockt”, so OK-Präsident Peter Bohnenblust.
Die gegen das Coronavirus ergriffenen Schutzmassnahmen, haben bisher keinen nennenswerten Einfluss auf die Partien. Für das Organisationsteam bedeutet die regelmässige Reinigung von Figuren, Schachuhren und –brettern allerdings einen nicht unerheblichen Mehraufwand. “Ein grosser Dank geht an die fleissigen Helfer im Hintergrund, die dieses Jahr einen Sondereffort leisten!”, ergänzt Bohnenblust.
Grossmeister-Turnier
Nach dem heutigen Ruhetag tragen die Grossmeister morgen ihre erste klassische Partie aus. Mit Pentala Harikrishna und Michael Adams treffen zwei Elo-2700-Spieler aufeinander. Der Überraschungsmann Vincent Keymer mit weiss wird gegen den bisher enttäuschenden David Antón sicher seinen starken Eindruck betätigen wollen, Leader Radoslaw Wojtaszek trifft auf Romain Édouard. Für den einheimischen Noël Studer, nach den rapid-Partien letzter im Klassement, wird die morgige Aufgabe nicht leichter: Er startet mit schwarz gegen Arkadij Naiditsch. Zur Erinnerung: ein Sieg in den klassischen Partien bringt vier Punkte. Ein Exploit des Schweizers würde also einen grossen Sprung nach vorne ermöglichen!
Die Partien des Grossmeister-Turniers können online verfolgt werden mit den Kommentaren des australischen Grossmeisters Ian Rogers. Der Videostream ist auf der Homepage des Festivals zu finden: https://www.bielchessfestival.ch
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