Von Anfang Juni bis Mitte August werden unsere männlichen A- und B-Kaderspieler von einem richtig Großen des Schachs trainiert: Boris Gelfand. Der 52-jährige, in Israel lebende Weißrusse zählt seit Anfang der 1990er Jahre zu den besten Schachspielern der Welt. 2012 unterlag er im Kampf um die Weltmeisterschaft dem Inder Viswanathan Anand nur hauchdünn in der Schnellschach-Verlängerung. Auch acht Jahre später hat er von seiner Spielstärke kaum etwas eingebüßt. Mit Elo 2676 liegt er auf Platz 61 der Weltrangliste der aktiven Spieler. Zum Vergleich: Liviu Dieter Nisipeanu, der wohl demnächst von Alexander Donchenko an der Spitze der deutschen FIDE-Rangliste abgelöst wird, liegt mit Elo 2655 auf Platz 88 unter den aktiven Spielern. Nisipeanu und auch Donchenko gehören mit zu den Spielern, die am Training mit Gelfand teilnehmen.
Bundestrainer Dorian Rogozenco: „Boris Gelfand hat eine enorme Erfahrung auf höchstem Niveau und seine Meinungen und Schlussfolgerungen in kritischen Momenten sind besonders wertvoll für unsere Kader.“ Viele Beispiele in den jeweils drei Stunden dauernden Trainingseinheiten sind aus Gelfands eigenen Partien. Die Gruppen mit jeweils 6 Teilnehmern, sind so aufgeteilt, dass die meisten Kader möglichst maximal vom Training profitieren. Rogozenco: „Die Trainingsthemen sind unterschiedlich: von positionellen Opfern bis zu den praktischen Turmendspielen.“ Die Gruppen müssen mit Gelfand interagieren und die Teilnehmer zu jeder Aufgabe ihre Meinung sagen und konkret die Stellung betrachten. „Die Hauptidee von allen Trainingseinheiten ist, praktische Situationen zu simulieren und dort gute Entscheidungen zu treffen„, umschreibt der Bundestrainer das Trainingsziel.
More Stories
„Beim Schach ist meine Behinderung völlig egal.“ Mark Vlad: Erst Großmeister, dann Weltmeister? schon jetzt Inklusionsmeister.
Die neue DSAM startet – ein Turnier in Gedenken an Gregor Johann. Sandra Schmidt: „Er wird bei uns sein.“
Der Traum von einem zweiten deutschen 2700-Elo-Spieler:
Neuer DSB-Beauftragter für eSport. Paul Meyer-Dunker:
Zwei neue Problemschach-Medien
Alexander Donchenko ist Vize-Europameister im Schnellschach