ieben Deutsche in FIDE-Kommissionen berufen“, meldet der Deutsche Schachbund, eine erstaunliche Zahl – und noch untertrieben. Wenn nicht Arkadij Naiditsch klammheimlich die Nationalität gewechselt hat, sind in den Kommissionen des Weltschachverbands sogar acht Deutsche vertreten. Bislang waren es vier.
Das Verhältnis zur neuen FIDE-Führung unter Arkadij Dvorkovich ist so gut, dass der Deutsche Schachbund gemäß der Mitteilung auf seiner Homepage von sich selbst beeindruckt ist. Die Führungsriege des deutschen Schachs freut sich obendrein über mehr Einfluss in den FIDE-Gremien, ein erklärtes Ziel aus dem Verbandsprogramm des Krause/Fenner-Präsidiums.
Weniger Einfluss war schwerlich möglich. Nach dem gescheiterten Versuch Robert von Weizsäckers vor zehn Jahren, sich selbst als ECU- und Anatoli Karpov als FIDE-Präsident zu installieren, war der Deutsche Schachbund international bedeutungslos. Die Voraussetzungen, dass das so bleibt, schien er sich 2018 selbst zu schaffen. Seinerzeit trat der einstige stellvertretende Ministerpräsident Russlands Arkadij Dvorkovich an, die Post-Iljumschninov-FIDE zu übernehmen, einen aufgeblähten, korrupten Apparat von Pöstchenschiebern, angeführt vom einstigen Iljumschinov-Vize Georgios Makropoulos.
Der Weg zurück ins internationale Schach
Ohne jede Debatte, ohne es der Öffentlichkeit mitzuteilen, entschied DSB-Präsident Ullrich Krause 2018, dass der DSB bei der Wahl des FIDE-Präsidenten Makropoulos unterstützt. Der hatte den Deutschen laut einem Bericht der FAZ für den Fall seiner Wahl als Dankeschön zumindest zwei Posten bei der FIDE versprochen. Als Krauses Entscheidung öffentlich wurde, begründete er sie damit, die Nähe Dvorkovichs zum Kreml sei ihm nicht geheuer.
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