Das Sparkassen-Chess-Meeting des Jahres 1992 in Dortmund (10 Teilnehmer, 9 Runden) war bis zu diesem Zeitpunkt das stärkste jemals auf deutschen Boden ausgetragene Schachturnier. Mit von der Partie waren neben dem amtierenden Weltmeister Garry Kasparov, welcher das Turnier knapp nach Feinwertung gewann, auch weitere Schachgrößen, die damals noch am Anfang ihrer Karriere standen, Alexei Schirov, Wassili Iwantschuk, Gata Kamsky und Viswanathan Anand. Einziger deutscher Teilnehmer war Altmeister Dr. Robert Hübner.
Das Turnier hatte einiges an Dramatik zu bieten. Selbst auf diesem Niveau gab es zahlreiche Kurzpartien, so verlor Anand mit Schwarz gegen Kasparov in nur 17 Zügen nach einem Figurenverlust. Gleiches schaffte auch Robert Hübner, in nur 16 Zügen stellte er die Dame gegen Schirov ein. Weltmeister Garry Kasparov verlor, für ihn damals absolut untypisch, zwei Partien, jeweils mit seiner geliebten königsindischen Verteidigung. Zum einem, nach zwei Startsiegen, in der dritten Runde gegen Gata Kamsky und in der 6. Runde gegen unseren „Doc“, Robert Hübner.
Beginnend mit dem 10. Zug spielte Robert Hübner scharf und kompromisslos auf Sieg. Nach dem 35. Zug von Weiß herrschte große Unruhe im Spielsaal, da die Zuschauer die Partie als gewonnen für Weiß werteten, doch der Jubel musste warten, denn der Weltmeister wehrte sich hartnäckig. Als dann Hübner im 50.Zug, im Endspiel, einen zweiten Freibauern auf die Reise schickte und Kasparov damit zur Aufgabe zwang, kannte der Jubel allerdings keine Grenzen mehr.
Ich wünsche viel Spaß beim Studium der Partie.
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