Heute ist die Frage offen, wer der beste Bullet-Spieler der Welt ist. Vielleicht Firouzja, vielleicht Nakamura, vielleicht Carlsen. Vor 20, 25 Jahren war das anders. Das Bullet-Schach hatte einen Regenten, und der kam aus Deutschland. Unter dem Namen „Hawkeye“ mischte Großmeister Roland Schmaltz die superschnellen Disziplinen auf den Schachservern der Internet-Steinzeit auf.
Jetzt ist er wieder da, Teil eines Online-Einladungsturniers der Chessbuddies Christian Braun und Patrick Zelbel. Ob Hawkeye die Gegner immer noch aufmischt wie früher, wird sich an diesem Wochenende zeigen. Laut seinem Lichess-Profil ist er jetzt alt und langsam und nur noch ein Abklatsch des Bullet-Regenten von früher, aber das zu behaupten, kann ein erster taktischer Zug auf dem Weg zum Turniersieg sein.
Das erste große kommerzielle Schachportal war der Internet Chess Club (ICC). Dort war Hawkeye Schmaltz der erste Spieler mit einem Rating jenseits der 3000. Etwas später gebar ChessBase seine Plattform playchess – auch dort war Schmaltz regelmäig eingeloggt, unter anderem, um 100 Partien am Stück zu gewinnen. Viermaliger inoffizieller Bullet-Weltmeister war Schmaltz während seiner Online-Schach-Phase Mitte der Neunziger bis Anfang der 2000er.
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