Der Schachverband Württemberg rief am 21.04. dazu auf einen medizinischen Beirat einzuberufen. In kürzester Zeit meldete sich eine überraschend hohe Zahl an schachspielenden Medizinern, die bereit waren mit zu machen. Zuerst geht ein großes Dankeschön an alle beteiligten Personen, insbesondere Dr. Albert Rothmund, der die Ausarbeitung der Vorschläge übernommen hat.
Ziel des Beirats war es die Frage zu beleuchten: Wie könnten schachspezifische und an die DOSB-Leitplanken angelehnte Übergangs-Regeln für unseren Schachsport und seine Disziplinen aussehen?
Der medizinische Beirat hat als Grundlage dafür aus medizinischer Sicht Hygiene-Vorschläge entwickelt.
Kurzerhand wurden Telefonkonferenzen, Zoom-Meetings und GoToMeetings geplant. Die ersten Vorschläge wurden von Dr. Rothmund erarbeitet und dann diskutiert. Im Nachgang der ersten Konferenz wurden diese kommentiert und verfeinert. In einer zweiten Telefonkonferenz wurden die offenen Fragen diskutiert und eine zu veröffentlichende Fassung erarbeitet.
Die Vorschläge wurden von Dr. Albert Rothmund erarbeitet und am 3. Mai 2020 und am 13. Mai 2020 zusammen mit Dr. York Glienke, Dr. Tobias Merk, Dr. Georg Hahn, Prof. Dr. Dr. Bernd Domres diskutiert, weiterentwickelt und im Konsens freigegeben. Außerdem mitgewirkt haben Dr. Benedikt Schwarz, Carsten Karthaus und Serkan Yildiz. Nochmals vielen Dank.
Auf Basis dieser Empfehlungen können nun Übergangsregeln für eine Wiederaufnahme des Schachsports erarbeitet werden. Für die Umsetzung dieser Empfehlungen sind die verantwortlichen Funktionäre des Schachverbandes Württemberg zuständig. Das Präsidium hat sich bereits dazu entschlossen diese Empfehlungen mit den Vereinen und den Schachspielern zu diskutieren und dazu eine erneute Umfrage durchzuführen. Diese Umfrage wird in Kürze veröffentlicht werden. In den Sitzungen des Verbandsspielausschusses und des Präsidiums werden diese Empfehlungen und die Rückmeldungen der Vereine und Spieler dann weiter diskutiert.
Lesen Sie hier die: Hygiene-Vorschläge des medizinischen Beirats des Schachverbandes Württemberg zum Vorgehen beim Schachspielen im Schachverein und bei Schach Turnieren.
Carsten Karthaus, Verbandsspielleiter
Vielen Dank für die Arbeit und die Veröffentlichung der Hinweise und Regeln.
Davon kann auf jeden Fall jeder Schachverein profitieren. Inwiefern alles umsetzbar ist, das ist eine andere Frage.
Interessanter Ansatz. Da kann man sich zumindest intellektuell mal darauf vorbereiten, welche Anforderungen auch auf „kleine“ Provinzvereine wie den unseren zukommen könnten. Damit soll „Provinzverein“ gar nicht despektierlich gemeint sein, ich könnte auch „kleine Breitensportvereine“ schreiben 🙂 Das wird ein ganz schöner Aufwand sein, und ich bin gespannt, ob den alle leisten können. Vielleicht bleibt da der eine oder andere solange „auf der Strecke“ bis Impfungen flächendeckend verbreitet sind, und das wird bekanntlich dauern. Aber noch einmal vielen Dank für die Veröffentlichung.
Was mir dabei auch noch fehlt, ist das Thema Smartphones. Wir werden ja irgendwann die Tracing-Apps haben, die wir auf unseren Smartphones installieren sollen, und die dann aufzeichen, wann wir uns wo wie lange mit wem getroffen haben. Im Schach dürfen wir ja keine Smartphoes eigenschaltet am Körper haben. Wie gehen wir denn dann damit um? Zu dieser fragestellung habe ich noch gar nichts gelesen.