Hikaru Nakamura war die Nummer zwei der Welt. Speziell in den schnellen Disziplinen gehört er immer noch zu den Allerbesten. Gerade erst hat sich der fünfmalige US-Meister und ehemalige WM-Kandidat beim Magnus Carlsen Invitational bis ins Finale vorgekämpft und dort dem Gastgeber und Weltmeister einen Kampf auf Augenhöhe geliefert.
Bei derartigen online ausgetragenen Schnellturnieren werden wir Nakamura wahrscheinlich weiterhin sehen, bei klassischen mit langer Bedenkzeit eher nicht. „Ich habe meine Berufung gefunden“, verkündete Nakamura jetzt via Twitch. Nakamura sieht sich mittlerweile in erster Linie als Schachstreamer, weniger als um die Welt reisender Schachprofi.
https://twitter.com/pogchess/status/1259972947021910017?s=20
Etwa 180.000 Menschen folgen Nakamura auf Twitch, gut 6.000 haben seinen Kanal kostenpflichtig abonniert. Allein die Abonnenten garantieren ihm ein monatliches Einkommen von 15.000 Dollar, dazu kommen Werbeeinnahmen, der Exklusivitäts-Vertrag mit chess.com, Spenden, Preisgelder … Und die Tendenz steigt, begünstigt durch den Umstand, dass die Corona-Pandemie den Trend zum Online-Schach noch beschleunigt hat.
Nicht nur vor der Webcam fühlt er sich komfortabel. Etwa zeitgleich mit der Meldung, Nakamura seit jetzt Streamer statt Turnierspieler, sahen wir ihn erstmals vor einer High-End-Kamera, die eine Schachszene für die TV-Serie „Billions“ filmte (läuft in Deutschland auf Sky, zu komplex fürs deutsche Free-TV). Nakamura hat dort genau eine Zeile zu sprechen, „Checkmate, good game“, die kommt ein wenig roboterhaft rüber, aber das mag Absicht und genau so gewollt sein.
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