Eine kontroverse Entscheidung ist derzeit die Disqualifikation der beiden Sieger im A-Turnier bei der DISAM, also der 1. Deutsche Internet-Schach-Amateuermeisterschaft, wie es typisch sperrig heißt. Leider versäumt es der Deutsche Schachbund erneut, ausreichende Transparenz bei einer Entscheidung herzustellen.
Selbst wenn dieses Turnier nur eine Erfindung in Zeiten der Corona-Krise ist. Der Deutsche Schachbund hat ein Turnier ausgeschrieben und ist damit alleinverantwortlich. Als Partner für die Umsetzung hat sich der Schachbund für einen kommerziellen Anbieter entschieden: den deutschen Marktführer und Infrastrukturanbieter Chessbase.
Nach der nachträglichen Cheating-Analyse von hunderten von Partien stehen die Deutschen Internet-Schach-Amateurmeister 2020 fest. Sie heißen Christoph Dahl (A), Seva Bashylin (B) und Andreas Helmer (C). Herzlichen Glückwunsch! https://t.co/qDoK3y1yM3 pic.twitter.com/AAM2IMSQSf
— Deutscher Schachbund (@Schachbund) April 23, 2020
Dass Schachspieler gerne kostenlose Leistungen beziehen, ist seit jeher bekannt. Ein Turnier lässt sich aber nur mit einem gewissen Vorlauf organisieren und es ist auch im Vorfeld bereits sicherzustellen, dass kein Spieler unter fremder Identität auftritt. Wenn also Spieler einen Account bei dem Anbieter vorweisen müssen, dann ist das verständlich. Das war transparent und steht in der Ausschreibung – im Übrigen auch die geringen Kosten.
Betrug bei der DISAM? Wie der DSB und Chessbase kommunizieren
Bei Chessbase findet sich vom hauseigenen Organisator Martin Fischer in seinem Artikel folgende kurze Passage zu dem Ereignis des Anstoßes:
Weiterlesen auf „Perlen vom Bodensee“
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