Alexander Aljechin war in den ersten Jahren seiner Regentschaft als Weltmeister nicht nur einer der besten Spieler, sondern auch ein hochgehandelter Autor. Seine Bücher „Meine besten Partien 1908 – 1923“ oder „Auf dem Wege zur Weltmeisterschaft 1923 – 1927“ sind herausragende Klassiker der Schachliteratur. Er war prägend in der Entwicklung der Herangehensweise an eine Schachpartie.
In seinen Artikeln für die New York Times teilte er, anlässlich des Turnieres in Karlsbad 1929, die Spieler in die Kategorie „Neoromatiker“ (Bogoljubow, Nimzowitsch, Tartakower, Sämisch und Reti) und „Reformisten“ (Capablanca, Vidmar, Maroczy, Euwe und Grünfeld) ein. Damit gab er zu verstehen, dass die Gruppe um Capablanca, in seinen Augen nur auf Sieg bedacht war und nur ganz selten ihre schöpferische Begabung zeigte, hingegen die Neoromantiker für neue Herangehensweisen und neue Eröffnungsideen standen.
Analog zum späteren Weltmeister Bobby Fischer, unterstellte er den „Reformisten“, dass diese mangels kreativer Ideen zum Tod des Schachspiels beitragen würden und infolgedessen für eine Änderung der Schachregeln plädierten. Seiner Meinung nach unterschätzten Sie die Bedeutung der Theorie für die Turnier-Praxis und ließen Intuition und Fantasie vermissen, jene Tugenden, die eine Schachpartie zu einem Kunstwerk erheben können.
Das Turnier in San Remo, zu Beginn des Jahres 1930, war mit 14 von 15 möglichen Punkten eine sichere Beute des Weltmeisters. Herausragend seine Partien gegen Milan Vidmar und vor allem seine Partie gegen den zweitplatzierten Aaron Nimzowitsch.
Ich wünsche viel Spaß beim Studium der Partie.
DANKE! Schöne Partie