Als vor einigen Dekaden der Fußball-Drittligist Arminia Bielefeld Thomas von Heesen vom HSV und Fritz Walter vom VfB Stuttgart verpflichtete, hieß es, das sei unfair gegenüber der Konkurrenz. Ob diese beiden Edelkicker in die Nationalmannschaft gehören, darüber könne man ja streiten, aber in die dritte Liga gehörten sie bestimmt nicht. Dank der Fußballkunst der Sportfreunde von Heesen und Walter marschierte Arminia bis in die erste Liga durch.
In den Schach-Quarantäneligen auf Lichess ist jetzt etwas ähnliches passiert. Großmeister Bassem Amin, der stärkste Spieler des afrikanischen Kontinents, wäre in fast jeder Nationalmannschaft gesetzt. Als sich jetzt auf Lichess in sieben Ligen etwa 1300 Schächer trafen, um wie jeden Donnerstag und Sonntag Auf- und Absteiger sowie den Meister zu küren, reihte sich Amin als einer dieser 1300 in der sechsten Liga ein.
Die einst deutschsprachigen Quarantäneligen werden von Spieltag zu Spieltag internationaler. Unter anderem der schwedische Verein Wasa SK hat sich dem Wettbewerb angeschlossen – und wird in die erste Liga durchmarschieren, wenn er personell weiterhin derart klotzt. Amin war ja nicht einmal der einzige GM, den die Schweden ins Rennen schickte. Mit Ferdinand Hellers hatten sie einen zweiten dabei. Aber GM hin, GM her, wer in den Quarantäneligen neu dazukommt, der fängt unten an, und so mischte Wasa SK am 18.Spieltag die sechste Liga auf. Am Sonntag spielt Wasa fünfte Liga.
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