Schach könnte zum Teil der Olympischen Spiele 2024 in Paris werden. Am gestrigen Dienstag in Paris haben FIDE-Präsident Arkadi Dworkowitsch und sein französischer Kollege Bachar Kouatly eine Kampagne begonnen, an deren Ende die Aufnahme des königlichen Spiels (Schnell- und Blitzschach für den Anfang) ins olympische Programm stehen soll. Diese Initiative repräsentiert nicht den ersten derartigen Versuch, aber es scheint, als habe Schach dieses Mal tatsächlich eine Chance.
Den olympischen Traum träumen Schachspieler, seitdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) 1999 Schach als potenzielle Olympia-Sportart anerkannt hat. Um die vage Olympia-Hoffnung zu erhalten, fügt sich seitdem das Schach den IOC-Regeln, sogar wenn die beim Denksport überhaupt keinen Sinn ergeben. Seit 2001 gelten bei Schachturnieren dieselben Dopingbestimmungen wie bei anderen Sportarten, was dem Schach nicht mehr Fairness, aber manche Anekdote beschert hat.
Dass Anabolika oder Amphetamine denkbar ungeeignet sind, den Elo zu steigern, hat nie dazu geführt, dass ein FIDE-Vertreter beim IOC vorstellig wurde, um den Olympia-Entscheidern die spezifische Betrugsproblematik beim Schach zu vermitteln. Ein Doping-Problem hat das Schach sehr wohl, nur eben keines, dass sich per Pillen- oder Spritzenverbot in den Griff bekommen ließe. Für Schach wäre (unter anderem) ein Handyverbot vonnöten. Aber ob sich das IOC ein solches in seine Statuten schreiben würde? Olympia sponsernde Handy-Hersteller wären nicht begeistert.
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