November 27, 2024

Willkommen im Steinitz-Stadion

Liebe Freunde vom Österreichischen Schachbund, gerne dürft ihr einander in euren Funktionärszirkeln in der Einschätzung bestätigen, diese Seite sei das Werk von verirrten Querulanten, und gelesen werde sie auch nicht. Das ist okay, die Funktionäre in Deutschland erzählen einander dasselbe. Wichtig ist, dass das Schach vorankommt, und dafür muss das eine oder andere gemacht werden, was hier steht. Eure Kollegen in Deutschland machen das. Sie haben hier gelesen und verstanden, dass die Internetmeisterschaft ein Logo und Gesichter braucht, dass die Chance, gegen Nationalspieler anzutreten, ein Faktor und dass Livestreaming ein Multiplikator ist. Am Bodensee sind wir tatsächlich entzückt über die zuletzt steile Lernkurve und neue Agilität unserer Freunde in Berlin. Aber wir haben nur begrenzt Lust, das für die Österreicher jetzt alles noch einmal von vorne zu erklären. | Fotomontage: Franz Jittenmeier

Jetzt hat auch der Österreichische Schachbund seine Internetmeisterschaft. Im Prinzip sogar die gleiche, die der Deutsche Schachbund veranstaltet. Die österreichische Ausschreibung ist fast deckungsgleich mit der deutschen. Ein Unterschied: Es ist kein „Premium“-Account bei Playchess notwendig, um mitzuspielen. Die erste von vier Vorrunden wird am 11. April im „Steinitz-Stadion“ auf dem ChessBase-Server ausgespielt.

Unerhört schnell haben unsere Nachbarn im Süden ihre Meisterschaft durch die Instanzen gepeitscht. Ende März erreichte die Landespräsidenten unvorbereitet die Botschaft, sie mögen bis Anfang April der bereits organisierten Meisterschaft zustimmen. In solchen Zeitfenstern zu arbeiten, ist ungewohnt, nicht nur im Alpenland.

In Deutschland wäre dieses Tempo sogar undenkbar. Gerade erst haben in den E-Mail-Zirkeln der deutschen Verbandsoberen zwei Landesverbände bekundet, sie wollten jetzt monatelang gar nichts mehr tun, um erst einmal diese Virussache auszusitzen. Dass gerade das deutsche Jugendschach mit seinen 30.000 Mitspielern den Bach runtergeht, scheint dort keine Unruhe auszulösen. Dass Schach außerhalb der Verbandsstrukturen boomt wie nie, scheint dort nicht als einmalige Riesenchance wahrgenommen zu werden.

 

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Willkommen in Steinitz’ Stadion