Fragebogen Zeitschrift Schach: Jorden und Lucas van Foreest

Die gerade erschienene April-Ausgabe der Zeitschrift „Schach“ kann noch einmal aus dem reichen Fundus des Turnierschachs schöpfen. Behandelt werden u.a. der Anfang des Kandidatenturniers, die Herren-Bundesliga, das Schachfestival in Prag, die Open in Moskau, Cannes, Bad Neustadt und das Grandprixturnier der Frauen in Lausanne. Der Fragebogen bringt eine Neuheit: es ist eine Doppelausgabe der beiden Brüder Jorden und Lucas van Foreest! Die Zeitschrift „Schach“ wird auch in den kommenden Monaten erscheinen.

Erstmals präsentieren wir einen »Doppelfragebogen «! Das hat einen guten Grund: Jorden und Lucas van Foreest gehören nicht nur zu den stärksten Schachspielern der Niederlande, sondern sie sind auch Brüder. Jorden ist 20 Jahre alt und rangiert in der Weltrangliste mit einer aktuellen Live-Elo von 2682 auf Platz 53. Seine Formkurve zeigte mit Rang 4 beim Tata Steel Masters in Wijk aan Zee im Januar 2020 und dem darauffolgenden Turniersieg beim Challengers in Prag (vgl. S. 51f.) zuletzt steil nach oben. In der Bundesliga punktet er für Solingen. Er ist der introvertierte der beiden, während sein Bruder gern einmal eine kesse Lippe riskiert.

Lucas ist am 3. März 19 Jahre alt geworden. Elomäßig hinkt er mit einer Zahl von aktuell 2540 noch etwa hinterher. Aber er ist der amtierende Landesmeister der Niederlande! Er errang den Titel im letzten Sommer in Amsterdam nach einem Stichkampf gegen den punktgleichen … Jorden! »Ja, das war gut«, sagte er uns kürzlich lachend in Wijk aan Zee und fügte sofort hinzu:

»Aber Jorden war ja schon 2016 Landesmeister!«

Stimmt es, dass die beiden vom Charakter her völlig unterschiedlich sind?

»Ja, aber wir spielen beide dasselbe Schach – auf Angriff!«

In der Bundesliga tut Lucas selbiges für Werder Bremen. Beide führen das Adelsprädikat Jonkheer (»junger Herr«, das etymologisch dem deutschen Junker entspricht). Bemerkenswert, ja einzigartig, ist die in Groningen lebende Schachfamilie van Foreest als Ganzes. Es gibt fünf Söhne und eine Tochter. Auch die jüngeren Pieter, Tristan, Nanne und die 12-jährige Schwester Machteld haben sich dem königlichen Spiel verschrieben. Letztere könnte es weit bringen, teilte sie doch bei der zurückliegenden Frauenmeisterschaft der Niederlande bereits Platz 3.

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