Einmal einen starken und bekannten Meisterspieler auf den 64 Feldern in die Knie zwingen – welcher Hobbyschachspieler träumt nicht davon? Benedikt Förch vom SK 1926 Nördlingen/Ries ist das kürzlich sogar zweifach gelungen. Die Geschichte dazu soll hier erzählt werden. Sie ist auch die Geschichte des sportlichen Aufstiegs eines Vereins, dem es einst binnen kurzer Zeit gelang, die Zahl seiner Mitglieder zu verdoppeln. Ich bin stolz, dazu ein wenig beigetragen zu haben.
Als mein langjähriger Schachfreund Benedikt Ende November per Rundmail seinen Sieg gegen Großmeister David Howell im Rahmen eines Chess24-Banter-Blitz‘ meldete, nahm ich dies verblüfft zur Kenntnis und schaute mir das Video mit Live-Kommentar des englischen Großmeisters an. „Tolle, einmalige Geschichte für einen Spieler mit aktuell DWZ 1983“, dachte ich mir.
Wenig später der nächste Coup, und ich war baff: In einer Banter-Blitz-Session gegen Familie Lubbe (IM Nikolas Lubbe und seine Frau Melanie, WGM, treten regelmäßig gemeinsam gegen Chess-24-Premiummitglieder an) hatte Benedikt Nikolas Lubbe niedergerungen. Von wegen „einmalige Geschichte“. Erst im Interview mit Benedikt erfuhr ich, dass diese beiden Siege alles andere als Zufall waren. In den schnellen Disziplinen hat Benedikt schon manchen Punkt gegen nominell überlegene Spieler gemacht.
Für mich ist seine schachliche Leistungssteigerung besonders interessant, weil ich Benedikt schon seit seinen Anfängen im Schachverein kenne – und seine Entwicklung als Pressewart des Vereins begleitet habe.
Die Lokalzeitung mit Schach gefüttert
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Aufstieg, Fall und Wiederauferstehung eines Schachvereins vom Lande
Eine tolle Geschichte von Martin Hahn! Nur solche Leute wie der Jugendtrainer und der wortgewandte Pressewart halten Vereine am Leben, egal ob es kleine oder große Vereine sind. Ohne diese „Lothars“ ist es nur eine Frage der Zeit bis aus einem großen Verein ein kleiner Verein geworden ist – das jetzt sehr frei nach dem dummen Witz, mit dem der ehemalige englische Posträuber Biggs so gerne an der Copacabana hausieren ging: „Wie kann man in Brasilien ein kleines Vermögen machen?“ – „Indem man mit einem großen Vermögen herkommt!“.
Doch als ich diesen Satz las, bin ich natürlich besonders hellhörig geworden: „In der ländlich geprägten Region des Nördlinger Rieses gab es im Sport-Lokalteil der Tageszeitung nicht so viel Konkurrenz durch andere Vereine, wie beispielsweise in meinem jetzigen Wohnort Stuttgart“. Wow, und wir kennen uns nicht, wie kann das sein? Sofort nachschauen, ob Martin Hahn noch aktiv ist, aha Oeffingen und Wohnort vielleicht Cannstatt. Schade, dass der Weg in den Stuttgarter Westen nicht der allernächste ist. Wenn Oeffingen keinen Bedarf hat, einen weiteren Jugendtrainer und einen ideenreichen Öffentlichkeitsreferenten bräuchte mein Verein auch. Genügend Kinder und Jugendliche haben wir. Wie wäre es einfach einmal unverbindlich vorbeizuschauen, um halb sieben nach der Pandemie (jetzt frei nach Hasek, Der brave Soldat Schwejk: Um halb 6 nach dem Krieg). Ach ja, immer dienstags!