1.) Einzelpokal
Den Einzelpokal gewinnt Dr. Joachim Asendorf vom SV Werder Bremen gegen Olaf Heinzel (FC Bayern München). Nach einem schnellen Remis in der regulären Partie, setzt sich Dr. Asendorf in den beiden Stichkämpfen (5-Minuten-Blitz) mit 2-0 durch. Asendorf war am Freitag mit 55-minütiger Verspätung zum Viertelfinale angereist und hätte fast seine Teilnahme verpasst, wenn er noch 5 Minuten später erschienen wär.
2.) Mannschaftspokal
Die SG Porz entthront den Titelverteidiger SC Baden-Oos mit 3 – 1 Durch Siege von Graf gegen Dautov und Gurevich gegen Krasenkov. Das Spiel um den dritten Platz gewinnt der Hamburger SK durch einen 3 – 1 Sieg gegen den ausrichtenden Erfurter SK.
Zwei Deutsche Meisterschaften beim Erfurter Schachklub
Am Wochenende im Radisson-Hotel um Pokale im Mannschaftskampf und Einzelspiel. Der Erfurter Schachklub richtet vom Freitag bis Sonntag (19.-21.03.2004) die Endrunde der Deutschen Pokal-Einzelmeisterschaft /Dähne-Pokal (DPEM) und die Endrunde der Deutschen Pokal-Mannschaftsmeisterschaft (DPMM) aus. Spielort für beide Turniere ist der Salon „Ettersburg“ in der 17. Etage des Radisson SAS Hotel in Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 127. Der Wettbewerb im Einzelspiel um den Dähne-Pokal beginnt bereits am Freitag. Aus den vier regionalen Vorrunden-Turnieren konnten sich FIDE-Meister (FM) Olaf Heinzel (FIDE-Rating/ELO 2359/Bayern), FM Dr. Joachim Assendorf (2274/Bremen), Frerik Janz (2372/Bayern), Holger Hebbinghaus (2300/Hamburg), Robert Schnicke (2274/Rheinland-Pfalz), Bernd Steinhagen (2222/Berlin), Marcus Ramlow (2179/Hessen) und Harald Darius (2161/Sachsen-Anhalt) für die im K.O.-System auszutragende Endrunde qualifizieren. Um 17:45 Uhr werden die Paarungen für das Viertelfinale ausgelost. Wettkampfbeginn ist um 18 Uhr. Teilnehmer der Endrunde im Mannschaftskampf sind der Schachclub Baden-Oos, die Schachgemeinschaft Köln-Porz, der Hamburger Schachklub von 1830 und der Erfurter Schachklub. Jedes Team besteht aus vier Schachsportlern, die aus einem bereits gemeldeten Stammaufgebot von vierzehn Spielern frei ausgewählt werden können.
Klare Favoriten auf den Titelgewinn sind der mehrfache Deutsche Pokalmeister Porz mit 14 gemeldeten Schach-Großmeistern (GM) und der Vorjahressieger Baden-Oos, der elf Großmeister auf der Meldeliste hat, von denen aber die absoluten Spitzenleute – der Dritte der FIDE-Weltrangliste Viswanathan Anand (2766/Indien), der Vierte Peter Swidler (2747/Russland) und der Fünfte Alexej Shirov (2736/Spanien) – wegen der Teilnahme am lukrativen 13. Melody-Amber-Turnier in Monte Carlo nicht mit nach Erfurt kommen. Mit den deutschen Spielern Rustem Dautov (2616), Dr. Robert Hübner (2604), Philipp Schlosser (2560) und Rainer Buhmann (2532) oder Fabian Döttling (2532) und Roland Schmaltz (2527) haben die Badener immer noch eine starke Mannschaft. Porz könnte mit Alexander Graf (2629), Deutscher Einzelmeister 2004, Alexander Beliavsky (2667/Slowenien), Rafael Vaganian (2623/Armenien) und Christopher Lutz (2597) antreten. Im vergangenen Jahr hatte Baden-Oos das Finalspiel gegen Köln-Porz mit 2,5:1,5 Punkten gewonnen. Der Vorjahresdritte Hamburg würde mit den Großmeistern Dr. Lubomir Ftacnik (2582/Slowakei), Jan Gustafsson (2572), Zweiter der Deutschen Einzelmeisterschaft (DEM), und Dr. Karsten Müller (2517) sowie dem Internationalen Meister (IM) Thies Heinemann (2426), DEM-Dritter, ebenfalls mit einem spielstarken Team anreisen. Der Erfurter Schachklub, derzeit unangefochtener Spitzenreiter in der Gruppe Ost der 2. Bundesliga und potenzieller Wiederaufsteiger in die Beletage des deutschen Schachs, will GM Peter Enders (2478), FM Joachim Brüggemann (2423), IM Heiko Machelett (2409) und IM Christian Troyke (2354) aufbieten und hat IM Thomas Casper (2401), IM Matthias Müller (2396) und FM Bernd Vökler (2385) in Reserve.
Die Paarung der Mannschaften für das Halbfinale wird frei ausgelost, so dass durchaus schon am Sonnabend ab 14 Uhr die Favoriten aufeinander treffen könnten. Das Finale und das Spiel um Platz drei beginnen am Sonntag um 9 Uhr.
Der Ausrichter hofft auf zahlreiche Zuschauer, die an allen drei Wettkampftagen herzlich willkommen sind.
Albrecht Beer
Ein außerordentlich wichtiger (und guter) Artikel, machdem weder der DSB noch der (existente?) Landesschachbund Bremen über diesen Erfolg von Dr.Asendorf (jetzt im wagemutigen Outfit – steht Dir gut, Joachim!) Gelegenheit fanden, darüber auch nur eine Silbe zu schreiben.
Bei einer derartigen Missachtung eines Wettbewerbs durch Verbände, Vereine, Funktionäre und natürlich am Ende auch Spieler, der in Sport-Verbänden (nein, das Wort „anderen“ habe ich hier nicht vergessen!) allerorten zum Standard-Wettbewerben gehört,
bei einer derartigen Missachtung also sollte man dem seit Jahre andauernden Sterben der Pokal-Wettbewerbe SCHLUSS machen und diese Veranstaltungen entschlossen STREICHEN.
Im Kaputtmachen entwickelt der DSB, siehe Schachjugend, ja eine unheilvolle Routine; hier könnten der Vandalen Kräfte sinnvoll eingesetzt werden.