Vor genau 40 Jahren wurde im luxuriösen „Kurhotel 2002“ in Bad Kissingen, ein kleines hochkarätig besetztes Schachturnier veranstaltet. Mit dabei waren der amtierende Weltmeister Anatoli Karpov, Ex-Weltmeister Boris Spasskij, zwei Spieler, welche sich in (West-)Deutschland großer Beliebtheit erfreuten. Aus dem westlichen Teil unseres Landes nahmen teil, Altmeister Wolfgang Unzicker, lange Jahre die Nr. 1 in West-Deutschland, sowie die aktuelle Nr. 1 und der frischgebackenen WM-Kandidat Dr. Robert Hübner, der wenige Wochen zuvor, beim Interzonenturnier in Rio de Janeiro die Fahrkarte für das Kandidaten-Viertelfinale, bereits zum zweiten Mal in seiner Karriere, gelöst hatte.
Insgesamt erwiesen sich die Spieler friedfertiger als von Veranstaltern und Zuschauern zunächst erhofft. Es gab nur vier Siege, davon gingen drei auf das Konto von Anatoli Karpov, welcher zweimal gegen Altmeister Wolfgang Unzicker und einmal gegen Robert Hübner gewann. Boris Spasskij hingegen zeigte einmal mehr seine damals typische friedfertige Haltung und blieb als einziger Spieler ohne eine Gewinn- oder Verlust-Partie. Für Robert Hübner kam das Prestige-Treffen mit zwei der weltbesten Spieler, nach dem kraftraubenden Interzonenturnier in Brasilien, noch etwas zu früh.
Heute sehen wir die Gewinn-Partie von Karpov gegen Huebner, eine Auseinandersetzung, in der die beiden Protagonisten bedingungslos auf Sieg spielten und typische sizilianische Ideen in einer Scheveninger Partie aufs Brett brachten.
Ich wünsche viel Spaß beim Studium der Partie.
Zeichnung: Frank Stiefel
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