Bei der vom Kriegsausbruch überschatteten Schach-Olympiade im Jahre 1939 in Buenos Aires war er die Stütze der deutsch (-österreichischen) Mannschaft, die damals die Gold-Medaille gewann. Am 3. Brett erzielte er, bei 16 gewerteten Partien, 14 Punkte (+12 =4 –0), was auch Gold in der Einzelwertung bedeutete. Er selbst wurde in Düsseldorf geboren und war in den Jahren von 1922 bis 1939 Mitglied des Düsseldorfer Schachvereins (DSV 1854).
Zu seinen größten Erfolgen gehörte der 2. Platz, hinter Alexander Aljechin, beim internationalen Turnier 1936 in Dresden, den er im direkten Vergleich schlagen konnte. Im geschlagenen Feld finden wir bekannte Namen wie Maroczy, Stahlberg, Bogojulbow, Sämisch und Keres. Im gleichen Jahr gewann er mit der deutschen Mannschaft bei der inoffiziellen Schacholympiade in München, die Bronze-Medaille. Im Winter 1936/37 trainierte er das isländische Team.
Beim Ausbruch des Krieges im Jahre 1939 weilte er mit seinen Mannschaftskameraden Eliskases, Michel, Becker und Reinhardt in Argentinien und entschloss sich, genau wie seine Mannschaftskameraden, in Südamerika zu bleiben. Die Kriegsjahre verbrachte er in Südbrasilien, 1946 ließ er sich in São Paulo nieder, wo er 1952 gemeinsam mit Rabar ein Großmeisterturnier gewann.
Der Schachclub Sao Paulo von 1902, in dem Engels eine Trainertätigkeit innehatte, veranstaltet ihm zu Ehren jährlich ein Turnier. Im Zuge des 150-jährigen Jubiläums des DSV 1854 im Jahre 2004 wurde auch hier ein alljährlich stattfindendes Ludwig-Engels-Gedenkturnier ins Leben gerufen. Legt man die historische (rückwirkend errechnete) Weltrangliste zugrunde, so gehörte er zu Beginn der 40er des letzten Jahrhunderts zu den besten 20 Spielern der Welt.
Heute sehen wir seinen Sieg gegen Alexander Aljechin beim Turnier in Dresden. Ich wünsche viel Spaß beim Studium der Partie.
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