Mihail Marin und Maria Yugina dürften zu den bekanntesten Schach-Ehepaaren zählen. Meisterhaft spielen sie beide, er sogar großmeisterhaft. Abseits des Brettes glänzt sie mit ihrer Malerei, er als Autor. Am Tegernsee haben wir die Russin und den Rumänen zum Schachgespräch getroffen.
Mihail, ich habe eine Beschwerde.
Mihail: Oh?
Vor Jahren, als ich angefangen habe, meine Megabase nach möglichst instruktiv kommentierten Partien zu durchsuchen, sind mir immer wieder deine aufgefallen. Bald habe ich einfach nur noch nach „Kommentator Marin“ gesucht, weil es ja keinen Besseren gibt. Aber mein Eindruck ist, du lässt uns heute viel weniger an deinem Wissen teilhaben, als das früher der Fall war.
Mihail: Danke für die Blumen! Das eine oder andere Aktuelle müsste es schon geben, oder? Vielleicht war das früher tatsächlich mehr, weil ich mit Rainer Knaak befreundet bin, der das ChessBase-Magazin gemacht hat. Wir schätzen einander, er hat mich oft gezielt angesprochen, aber jetzt ist er im Ruhestand.
Wie entstehen deine Kommentare?
Partien zu kommentieren oder Bücher zu schreiben, ist ein zeitaufwändiger Prozess. Ich muss sicher sein, dass ich Dinge in aller Tiefe verstanden habe. Das erkenne ich daran, dass ich sie mir selbst erklären kann. Erst wenn das klappt, erst wenn ich mir sicher bin, dann schreibe ich Sachen so auf, dass der Leser bestmöglich von meiner Vorarbeit profitiert.
In aller Tiefe? Kannst du das definieren?
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