Frank Hoppe – An diesem Wochenende trafen sich fast 400 Schachspieler im Magdeburger Hotel Maritim beim vierten von insgesamt sieben Qualifikationsturnieren der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft 2018/2019 (DSAM). Mit exakt 392 Teilnehmern wurde dabei mit dem 16. DSAM-Turnier in Magdeburg ein neuer Teilnehmerrekord für diesen Spielort aufgestellt. Noch nie kamen hier so viele Schachbegeisterte zusammen, um sich in den sieben Wertungsgruppen für einen Platz für das Finale zu bewerben! Die DSAM konnte dabei wieder alle Altersschichten begrüßen:
Der jüngste Teilnehmer war 7, der älteste 84 Jahre alt. Mit fast 12% Frauenanteil war fast jeder achte Teilnehmer weiblich. Die meisten Spieler stellten der USC Magdeburg mit 23 und die Schachzwerge Magdeburg mit 20 Teilnehmern. Als Siegerin der stärksten Gruppe A (Elo 2101 bis 2300) konnte sich WGM Carmen Voicu-Jagodzinskydurchsetzen. Mit starken 4 aus 5 distanzierte die Jugendlandestrainerin aus Nordrhein-Westfalen die Konkurrenz. Unter den Gewinnern fanden sich auch zwei Lokalmatadore. Hier die Sieger:
Gruppe | Spieler | Verein/Team/Stadt |
A | Carmen Voicu-Jagodzinsky | Schachverein Hemer 1932 |
B | Dr. Immo Ratzmann | Schachzirkel Elstertal Langenberg |
C | Oliver Röhr | SG Aufbau Elbe Magdeburg |
D | Jörg Gareiss | Schachklub Sieker Bielefeld |
E | Enrico Murrak | Magdeburg |
F | Timo Vollmar | BSV 63 Chemie Weißensee |
G | George Otieno Milare | Potsdam |
Gemischtes Doppel | Katharina Bangiev/Vitus Rehbein | „Fields forever“ |
Für den kreativsten Namen der Gemischten Doppel wurden „Swiffer die Brettputzer“ mit einem Gutschein für ein Abendessen im Hotel belohnt.
Alle Ergebnisse findet man unter www.dsam-cup.de.
Zwischen den Runden hatten die Spieler die einmalige Gelegenheit, gemeinsam mit dem ehemaligen Bundestrainer GM Uwe Bönsch und WGM Tatjana Melamed ihre Partien zu analysieren. Bei der Taktik-Challenge unseres Partners ChessBase konnten die Teilnehmer wieder ihr Schachwissen beweisen: Jede gelöste Aufgabe erhöhte dabei den Preisfonds, welcher bei der Siegerehrung ausgelost wurde. Über einen Platz beim Simultan mit Dr. Robert Hübner konnte sich Athanasios Vassiliou freuen. Er erhält die exklusive Chance sich mit dem besten deutschen Schachspieler der Nachkriegszeit zu messen. Das Simultan findet am 1. März im Rahmen der Zentralen Runden der Schachbundesligen in Berlin statt. Auch ein Politiker-, ein Blitz und ein Jugendschnellturnier sowie die Bundesvereinskonferenz von Deutschem Schachbund (DSB) und Deutscher Schachjugend (DSJ) stehen auf dem Programm. Alle Informationen zum Event findet man unter www.schach2019.berlin.
Die nächsten Stationen der DSAM sind Hamburg vom 8. bis 10. Februar, Bad Wildungen vom 1. bis 3. März und Darmstadt vom 29. bis 31. März. Für das Turnier in Hamburg wurden der Melde- und der Zahltermin bis zum 31. Januar bzw. 4. Februar verlängert. Auch das besonders günstige Hotelkontingent im H4-Hotel Hamburg-Bergedorf kann bis Ende Januar in Anspruch genommen werden. Das Finale der DSAM findet dieses Jahr Ende Mai im Rahmen des neu geschaffenen Meisterschaftsgipfels zusammen mit den Deutschen Einzel- und Deutschen Blitz-Einzelmeisterschaften der Frauen und Männer ebenfalls in Magdeburg in der Festung Mark statt.
Wir danken unseren Partnern ChessBase, Millennium, Schach Niggemann und Best Secret für den zur Verfügung gestellten Preisfonds.
Alle Fotos DSB/Jachmann
Ich war jetzt in Magdeburg und davor in Potsdam dabei und war auch unter der alten Leitung mehrfach dabei.
Ich finde, durch die Möglichkeit die Partien mit einem GM oder IM durchzusprechen, haben die Veranstaltungen gewonnen. Ich habe mich in Potsdam mal 2-3 Stunden einfach mal bei GM Rabiega danebengestellt, das war einfach Klasse. (Auch wenn man kaum eine Chance hatte, selber ranzukommen, so umlagert wie er war). Wenn das einigermaßen finanzierbar ist und man genug Leute dafür findet, sollte man es beibehalten. Auch haben sich GM Rabiega und GM Bönsch sehr positiv darüber geäußert, so dass Hoffnung besteht, dass man diese auch in Zukunft dafür gewinnen kann.
Dass die Grußworte der Politiker fehlen, finde ich weniger schlimm. Ich bin beruflich oft genug auf Veranstaltungen, wo ich mir so etwas anhören muss. Auch wurde hier auf der Seite oft bemängelt, dass zuviel vor den Runden geredet wurde. (Oft auch sehr unsachlich) Da wollte man vieleicht etwas den Ablauf straffen, ich weiß es nicht.
Nun gut, dass Zwischenberichte im Netz fehlen, finde ich auch weniger schlimm. Mir reichen Ergebnisse und Auslosungen. Ich muss nicht „abgefeiert“ werden. Aber das hätte ich mit 10 Jahren wohl anders gesehen, da wäre ich vermutlich stolz gewesen, wenn ich erwähnt worden wäre. 🙂 Was eindeutig eine Verbesserung wäre, wäre eine Liveübertragung der Partien. (oder zumindest einiger) Aber da DGT-Bretter sauteuer sind, ist das wohl nicht so einfach möglich.
Alles in allem fand ich die Veranstaltungen äußerst gelungen.
Das ist doch super! Herzlichen Glückwunsch an alle Sieger (unter denen sich Oliver Röhr anscheinend zum Serien-Punkter entwickelt hat) und an das mittlerweile gar nicht mehr so neue Team, das die Dinge allem Anschein nach gut im organisatorischen Würgegriff hat. Die vormaligen Unkenrufe „das kriegen die doch nie bruchlos so hin wie die vorher“, zu denen auch ich als Unker gehörte, sind glänzend widerlegt worden.
Etwas wehmütig blickt man auf die mangelnde „live“- oder doch Detail-Berichterstattung, die vor allem den Zweck hatte, möglichst viele der (zahlenden!) Spieler „vorzustellen“ und auch au die anscheinend nicht mehr vorhandenen Grußworte örtlicher Politiker, die mitsamt ihrer Verwaltung bei der Gelegenheit auf die sinnvolle Mglkt. aufmerksam gemacht wurden, den örtlichen Schach-Vereinen den einen oder anderen Euro rüberwachsen zu lassen (was die meisten Clubs einfach nicht kapierten und nie bei der Verwaltung vorbei schlurften).
Insgesamt ist diese Turnierserie „die“ Gelegenheit für den DSB, anlassbezogene, also wirksame, Öff.-Arbeit mit dort bekannten Köpfen in den Regionen zu machen. Frank Hoppe macht das neben seinen myriaden anderen Aufgaben einfach großartig.